Düsseldorf/Duisburg. In Duisburg sollen ab 2019 auf einer Linie neue Stadtbahnen fahren. Doch bei einer Testfahrt kam heraus: Die neuen Züge sind zu breit.

Probefahrt fehlgeschlagen: Der Prototyp einer neuen Stadtbahn für den Düsseldorfer Verkehrsbetrieb Rheinbahn ist bei einem Test in einem U-Bahn-Tunnel steckengeblieben. Durch den ersten unterirdischen Bahnhof passte der Zug nicht durch – er ist zu Breit für die Bahnsteige, berichtet die „WAZ“.

Rheinbahn hat dem Bericht zufolge für 177 Millionen Euro 43 dieser neue Züge beim Hersteller Bombardier gekauft. Bereits 2015 habe Bombardier den Zuschlag erhalten, abgesegnet worden sei das Projekt im Juni 2016. Ab 2019 sollten die Bahnen vom Typ HF6 auf der Strecke Düsseldorf-Duisburg eingesetzt werden und alte Bahntypen ersetzen.

Ein Sachschaden am Bahnsteig sei durch den Fehler zwar nicht entstanden und auch der Materialschaden am Bahn-Prototypen sei gering. Dennoch fürchtet Rheinbahn nicht nur einen finanziellen, sondern auch einen Imageschaden.

Duisburger Bahnhöfe bei Bestellung offenbar vergessen

Denn wie konnte es zu der peinlichen Panne kommen? Bei den Duisburger Verkehrsbetrieben DVG geht man davon aus, dass bei der Bestellung die Duisburger Bahnhöfe schlichtweg vergessen wurden.

Auf der Linie, auf der die neuen Bahnen eingesetzt werden sollen, gibt es im Duisburger Stadtgebiet nämlich eine Besonderheit. Die sechs unterirdischen Bahnhöfe haben jeweils zwei Bahnsteig-Ebenen: Hochbahnsteige, an denen auch die neuen Züge halten sollen, niedrige Einstiege für andere Straßenbahnen. Offenbar sei der Niederflur-Bahnsteig zu breit für die neuen Züge.

Auch die Düsseldorfer Rheinbahn geht laut „WAZ“ davon aus, für den Fehler verantwortlich zu sein. Ob und wie das Problem zu lösen ist, sei derzeit noch völlig unklar, heißt es weiter. (jkali)