Melbourne . Affen lieben Obst. Genau wie Kinder Schokolade. Da der Zuckergehalt schädlich ist, hat der Zoo in Melbourne den Speiseplan umgestellt.

Schluss mit süßem Obst: Der Zoo in Melbourne setzt seine tierischen Bewohner auf Diät. Künftig soll es keine Früchte mehr für die Tiere geben. Ob Äpfel oder Pflaumen – der hohe Fruchtzuckergehalt sei der Grund für Übergewicht.

Und das führt zu Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und zu schlechten Zähnen, die den Tieren häufig Schmerzen bereiten. Besonders hart ist es für die Affen des Zoos. Sie müssen künftig sogar auf ihre geliebten Bananen verzichten.

Pflaumen doppelt so süß wie vor 20 Jahren

„Das Problem ist, dass die kultivierten Früchte genetisch so modifiziert wurden, dass sie einen viel höheren Zuckergehalt aufweisen als die natürlich vorkommenden Früchte, weil der Verbraucher es so mag“, sagte Michael Lynch, der Tierarzt des Zoos.

Auch Senaka Ranadheera, Lebensmittelwissenschaftlerin der Universität Melbourne sagt, dass sich der Zuckergehalt bei Pflaumen in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt hat. „Wild wachsende Bananen sind eigentlich mit Samen gefüllt, während diese in den gezüchteten Bananen kaum mehr wahrnehmbar sind. “

Tiere stehen auf Obst

Das Problem: Die Tiere stehen auf Obst. Lynch: „Die Primaten und Roten Pandas schenken anderem Futter wenig Beachtung.“ Es sei wie bei Kindern, die sich auch am liebsten mit Süßigkeiten vollstopften. Bambus und Obst böten jedoch nicht genügend Nährstoffe.

Deswegen produziert der Zoo jetzt seine eigene Nahrung und nimmt das Obst komplett von der Speisekarte: Für die Pandas sind das sogenannte „Panda-Pellets“, die all die Vitamine und Mineralstoffe enthalten sollen, die die Tiere brauchen, gemischt mit ein bisschen Birne, damit das ganze den verwöhnten Zoobewohnern nach wie vor mundet. Außerdem ersetzt der Arzt Früchte inzwischen immer mehr mit grünem Blattgemüse.

Das Rezept scheint aufzugehen – die Tiere reagierten gut auf die Umstellungen. Einige hätten auch schon abgenommen, so der Arzt.