Vilnius. Auf einer Fähre, die von Kiel aus abgelegt hatte, gab es einen Zwischenfall. Die Reederei spricht von einem technischen Problem.

Stundenlange Verspätung, dafür das Ende einer außergewöhnlichen Fahrt – die Ostsee-Fähre aus Kiel lief im litauischen Hafen Klaipeda ein. Mitten auf dem Meer hatte ein Maschinenschaden an Bord den Feueralarm ausgelöst.

Mit rund fünf Stunden Verspätung ist die von einem Maschinenschaden betroffene -Fähre in Litauen angekommen. „Alle Passagiere sind wohlauf“, sagte der Sprecher der Reederei DFDS in Kopenhagen, Gert Jakobsen, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Die Fähre mit knapp 300 Passagieren an Bord sei aus eigener Kraft zurück in den Hafen gefahren. „Wir bedauern sehr, dass es diesen Zwischenfall gab“, sagte der Sprecher weiter.

Verwirrung – Feuer oder nicht?

Zuvor hatte es Verwirrung um das Schiff gegeben: Eine Fähre aus Kiel mit knapp 300 Menschen an Bord war nach Angaben des litauischen Militärs in der Ostsee in Brand geraten. Eine Vertreterin der Reederei DFDS erklärte dagegen, es gebe zwar ein technisches Problem im Maschinenraum, aber kein Feuer.

„Es brennt nicht“, sagte sie. Die Fähre „Regina Seaways“ wurde zunächst von einem Schlepper in Richtung des Hafens von Klaipeda in Litauen gezogen, wo sie ursprünglich am Dienstag um 17 Uhr Ortszeit ankommen sollte. Später fuhr das Schiff wieder mit eigener Kraft. Am Zielhafen wird es zwischen 22 und 23 Uhr Ortszeit erwartet.

„Vibration und Rauch, aber kein Feuer“

Ein DFDS-Sprecher erklärte, es seien keine Verletzten gemeldet worden. „Es gab eine Vibration und Rauch, aber kein Feuer“, erklärte auch er. Aufgrund der starken Rauchentwicklung habe sich das Löschsystem im Maschinenraum eingeschaltet.

Sicherheitshalber seien die Passagiere zunächst für eine mögliche Evakuierung zu den Sammelpunkten gerufen worden. Weil keine weitere Wärmeentwicklung festgestellt worden sei, sei auf eine Evakuierung verzichtet worden.

„Alle Menschen sind gesund und munter, sie sind alle auf dem Schiff, es gibt keine Panik, keine Verletzten“, bestätigte auch Eugenijus Valikovas von der Seenotrettungsleitstelle der litauischen Armee gegenüber der Agentur BNS.

Vier Kriegsschiffe unterwegs zur „Regina Seaways“

Das litauische Militär hatte zuvor mitgeteilt, die Fähre habe gegen 12.45 Uhr (MESZ) einen Notruf abgesetzt. Ein Hubschrauber sei auf dem Weg zu dem Schiff gewesen, zwei weitere hätten in Bereitschaft gestanden. Später erklärte das litauische Verteidigungsministerium, der Brand sei gelöscht worden. Vier Kriegsschiffe seien unterwegs zu der Fähre.

Laut der Schiff-Ortungswebsite „Marine Traffic“ befand sich die Fähre zum Zeitpunkt des Vorfalls in der nördlichen Danziger Bucht. Sie war am Montag um 20.50 Uhr in Kiel gestartet.

Diese Google-Maps-Karte zeigt den Ort, an dem die Fähre liegen blieb:

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Die genaue Ursache des Maschinenschadens war zunächst noch nicht bekannt. Das 2010 gebaute Schiff, das unter litauischer Flagge fährt, hatte nach Angaben der Reederei 294 Passagiere und 41 Besatzungsmitglieder an Bord. Es handelt sich um seine sogenannte RoPax-Fähre, die neben Fahrzeugen im Roll On/Roll Of-Verfahren auch bis zu 500 Passagieren in Kabinen Platz bietet. (rtr/cho/dpa/jkali)