Stockholm. Der Physik-Nobelpreis wurde für die Entwicklung optischer Werkzeuge verliehen. Einer der Preisträger arbeitet mit 96 Jahren noch immer.

Der Pysik-Nobelpreis geht in diesem Jahr zur Hälfte an Arthur Ashkin (USA) sowie an Gérard Mourou (Frankreich) und Donna Strickland (Kanada) für ihre bahnbrechenden Erfindungen im Bereich der Laserphysik.

Das verkündete die Nobel-Jury am Dienstag in Stockholm. Die höchste Auszeichnung für Physiker ist mit umgerechnet etwa 870.000 Euro (9 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert.

Arthur Ashkin bekommt den Preis für die Entwicklung optischer Pinzetten und ihre Anwendung in biologischen Systemen, Gérard Mourou und Donna Strickland erhalten die Auszeichnung für ihre Methode zur Erzeugung von hochintensiven, ultra-kurzen optischen Pulsen.

Ashkin ist mit 96 Jahren der älteste Physik-Nobelpreisträger in der Geschichte der Auszeichnung. Kurz nachdem er von seinem Nobelpreis erfahren hatte, war er schon wieder in die Forschung vertieft.

Für Interviews werde er möglicherweise nicht erreichbar sein, sagte er am Telefon dem Generalsekretär der königlich-schwedischen Akademie der Wissenschaften, Göran Hansson. „Er sei sehr beschäftigt mit seinem aktuellen wissenschaftlichen Paper, sagte er“, berichtete Hansson nach dem Telefonat.

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• Die bisherigen Physik-Nobelpreisträger:

  • 2017: Die drei US-Forscher Rainer Weiss, Barry Barish und Kip Thorne für den direkten Nachweis von Gravitationswellen. Albert Einstein hatte das Phänomen bereits vorhergesagt.
  • 2016: Die gebürtigen Briten David Thouless, Duncan Haldane und Michael Kosterlitz. Sie haben exotische Zustände beschrieben, die eine Relevanz für Quantencomputer und neue Materialien haben könnten.
  • 2015: Der Japaner Takaaki Kajita und der Kanadier Arthur McDonald. Sie hatten nachgewiesen, dass Neutrinos eine Masse besitzen.
  • 2014: Die gebürtigen Japaner Isamu Akasaki, Hiroshi Amano und Shuji Nakamura für die Erfindung hocheffizienter Lichtquellen.
  • 2013: Der Belgier François Englert und der Brite Peter Higgs für die Vorhersage des Higgs-Teilchens.
  • 2012: Serge Haroche aus Frankreich und David Wineland aus den USA für Fallen, mit denen sich geladene Teilchen (Ionen) und Licht (Photonen) einfangen lassen.
  • 2011: Saul Perlmutter, Adam G. Riess (beide USA) und Brian P. Schmidt (USA und Australien) für die Beobachtung, dass sich das All derzeit immer schneller ausdehnt.
  • 2010: Der Niederländer Andre Geim und der britisch-russische Physiker Konstantin Novoselov für ihre Arbeiten zu Graphen.
  • 2009: Charles Kao (China), Willard Boyle und George Smith (beide USA) für die schnelle Datenübertragung durch Glasfasern sowie für den lichtempfindlichen CCD-Chip.
  • 2008: Yoichiro Nambu (USA), Makoto Kobayashi (Japan) und Toshihide Maskawa (Japan) für die Entdeckung und Erklärung sogenannter Symmetriebrechungen in der Teilchenphysik, die das Verständnis der Natur entscheidend verbessert haben.

Medizin-Nobelpreisträger forschen zu Immuntherapie gegen Krebs

Am Montag waren bereits die Preisträger in Medizin bekannt gegeben worden. Dieses Jahr erhalten der US-Amerikaner James Allison und der Japaner Tasuku Honjo diese Auszeichnung für die Entwicklung einer Immuntherapie gegen Krebs.

Sie hatten entdeckt, dass bestimmte Proteine als eine Art Bremse auf das Immunsystem wirken und es von der Bekämpfung von Tumorzellen abhalten.

Am Mittwoch wird der Preisträger in Chemie mitgeteilt, den Friedensnobelpreis gibt eine Jury am Freitag in Oslo bekannt. Wer den Preis in Wirtschaft bekommt, erfährt die Welt am kommenden Montag. Die Vergabe des Literatur-Nobelpreises ist für dieses Jahr nach einem Belästigungs- und Korruptionsskandal abgesagt worden. Das muss man über den Nobelpreis wissen.

Die Auszeichnungen sind mit je neun Millionen schwedischen Kronen (etwa 870.000 Euro) dotiert und werden am 10. Dezember, dem Todestag von Preisstifter Alfred Nobel, überreicht.

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Im vergangenen Jahr hatten drei US-Forscher für den Nachweis von Gravitationswellen den Physik-Nobelpreis erhalten. Die Hälfte des Preisgeldes bekam der gebürtige Deutsche Rainer Weiss, der als Kind mit seiner Familie vor den Nazis in die USA geflohen war.

Die andere Hälfte teilten sich Barry Barish und Kip Thorne. Mit Hilfe der von Albert Einstein vorhergesagten Wellen können Forscher künftig sehr tief ins All schauen. Sie entstehen, wenn Massen stark beschleunigt werden – etwa beim Verschmelzen Schwarzer Löcher.

Wann die Nobelpreise vergeben werden - ein Überblick:

• Mittwoch, 3. Oktober, ab 11:45 Uhr: Nobelpreis für Chemie

• Freitag, 5. Oktober: Friedensnobelpreis

• Montag, 8. Oktober: Preis der Schwedischen Reichsbank für Wirtschaftswissenschaften in Gedenken an Alfred Nobel (dpa/jha/bekö)