Bottrop. In Bottrop war am Sonntagabend ein Heißluftballon in eine Stromleitung gefahren. Die Bergung dauert länger als zunächst gedacht.

Nach dem Ballondrama in Bottrop haben Spezialisten am Montag begonnen, den in einem Strommast verfangenen Heißluftballon zu bergen. Sechs Experten arbeiteten am Nachmittag in 65 Metern Höhe daran, die Ballonhülle von den abgeschalteten Stromleitungen zu holen. Erst danach sollte der Ballonkorb geborgen werden.

Die Arbeiten waren aufwendiger als zunächst gedacht. Sie sollten am Montagabend so lange wie möglich fortgesetzt werden. Das Unternehmen ging davon aus, dass sie am Dienstag weitergeführt werden müssen.

Sechs Insassen weitgehend unverletzt gerettet

Der Heißluftballon war am Sonntag nahe der Autobahn 42 in Bottrop aus noch ungeklärter Ursache in eine Stromleitung gefallen. In dem Korb hatten sich sechs Menschen befunden. In einer komplizierten und stundenlangen Rettungsaktion waren der etwa 70 Jahre alte Ballonpilot und die fünf Passagiere im Alter von etwa 20 Jahren nach mehreren Stunden weitgehend unverletzt gerettet worden.

Der Unfall hatte sich um kurz vor 18 Uhr ereignet. Um 23.26 Uhr waren alle Personen abgeseilt und den Rettungskräften übergeben worden, wie die Feuerwehr Bottrop auf Twitter mitteilte.

Wie die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ berichtet, hatte der Stromnetzbetreiber den Strom kurze Zeit nach dem Zwischenfall abgestellt.

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Polizei Recklinghausen ermittelt

Am Unfallort war auch eine Mitarbeiterin der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU). Sie wollte noch am Montag mit der Untersuchung des Ballons beginnen. „Wir stehen noch absolut am Anfang“, sagte Behördensprecher Jens Friedemann. Untersucht werde etwa, ob Ballonhülle oder Korb beschädigt seien.

Zu klären sei unter anderem, ob es ein technisches Problem gegeben habe, ob etwa der Brenner Probleme gehabt habe. Geprüft werde auch, wann der Ballon zum letzten Mal gewartet wurde. Die Polizei ist nach Angaben einer Sprecherin der Kreispolizei Recklinghausen in die Ermittlungen eingebunden.

Untersucht werde auch, wann der Pilot zuletzt eine medizinische Tauglichkeitsprüfung gehabt habe und wie erfahren er sei. Die Expertin werde sich zudem über die Erkennbarkeit des Masten sowie mögliche Sichtbehinderungen informieren. Befragt werden soll auch der Pilot des Ballons.

Unfall verursachte Probleme bei der Bahn

Wie die Deutsche Bahn mitteilte, kam es durch den Unfall zu erheblichen Problemen beim Schienenersatzverkehr der S9 zwischen Essen und Bottrop. Die betroffene Essener Straße war für die Dauer des Einsatzes in beide Fahrtrichtungen gesperrt, teilte die Feuerwehr via Twitter mit. Auch die Abfahrt Bottrop-Süd der A42 war nicht befahrbar. (dpa/ac)