Osnabrück. Eine Porno-Webseite hat die Namen von Neugeborenen aus der Stadt Lingen abgegriffen. Wer nach ihnen sucht, bekommt die Seite angezeigt.

Eine pornografische Webseite hat die Namen und Adressen von Neugeborenen abgegriffen, die auf der Internetseite der Stadt Lingen (Landkreis Emsland) in der Familienchronik veröffentlicht worden sind. Die Stadtverwaltung bestätigte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Bezahlinhalt) den Sachverhalt. Bei der Lingener Polizei sind bis Donnerstagnachmittag zwei Anzeigen gegen Unbekannt eingegangen.

Wer nach den Namen der im Juni und Juli 2018 in Lingen Neugeborenen bei Google sucht, bekommt als erstes Suchergebnis eine Pornoseite angezeigt, die in Tokelau (Neuseeland) registriert ist und die „unverbindliche Liebesspiele mit Frauen aus der eigenen Umgebung“ verspricht.

Stadt will rechtlich gegen Namensnutzung vorgehen

Offenbar hat der Betreiber jener Webseite einen Datenklau-Automatismus genutzt, um die Daten der Kinder im Hintergrund der Pornoseite einzupflegen. Effekt ist, dass diese bei Suchmaschinen wie Google besser auffindbar ist. Auf der Pornoseite selbst sind die geklauten Daten nicht offen sichtbar.

Die Stadt Lingen hat eigenen Angaben zufolge die Tokelau-Seite für die eigene Präsenz sperren lassen, den Missbrauch über Google angezeigt und will rechtlich gegen die Nutzung vorgehen. Die Familienchronik ist zudem derzeit im Netz nicht erreichbar. (fmg)