Brescia/Mantua. In Norditalien mussten 138 Menschen mit Lungenentzündungen behandelt werden. Bei zwei Patienten wurde die Legionärskrankheit entdeckt.

In Norditalien wächst die Sorge vor der Legionärskrankheit. Nachdem seit Monatsbeginn in der Lombardei südlich des Gardasees und östlich von Mailand insgesamt 138 Menschen mit Lungenentzündungen ins Krankenhaus gekommen sind, untersuchen die Gesundheitsbehörden jetzt das Wasser in der Region. Bei zwei Patienten wurde die Legionärskrankheit festgestellt, wie eine Sprecherin der regionalen Gesundheitsbehörde am Montag sagte.

Die Krankheit ist eine schwere Form der Lungenentzündung, die durch Bakterien im Wasser ausgelöst wird. „Wir arbeiten hart daran, den Ursprung der Fälle von Lungenentzündung zu ermitteln“, schrieb der Gesundheitskommissar der Region, Giulio Gallera, am Sonntag auf Twitter.

Gesundheitsbehörde untersucht Wasserproben

Mehr als 52 Wasserproben in öffentlichen Aquädukten und Privathäusern seien genommen worden. Die Ergebnisse der Untersuchungen würden in den kommenden Tagen erwartet, sagte Gallera in einem Interview des öffentlich-rechtlichen Senders RAI. Bewohner der Region wurden dazu angehalten, Filter an Wasserhähnen zu säubern und nicht mit geschlossenen Fenstern zu duschen. Die betroffene Region liegt rund 60 Kilometer südlich des bei Touristen beliebten Gardasees und rund 100 Kilometer östlich von Mailand.

Legionellen sind weltweit verbreitet und gedeihen in warmem Süßwasser. Sie können durch zerstäubtes Wasser eingeatmet werden. Infektionsquellen sind oft Duschen, Klimaanlagen oder Whirlpools. Eine Infektion mit diesen Bakterien kann symptomlos bleiben, aber auch grippeartige Symptome oder die Legionärskrankheit auslösen. Betroffen sind vor allem abwehrgeschwächte Erwachsene. (dpa/sige)