Berlin. Rachael Blend blieb nach einer bitteren Diagnose nur wenig Zeit. Die Journalistin berichtete über ihren Umgang damit. Nun ist sie tot.

  • Eine walisische BBC-Journalistin ist an Brustkrebs gestorben
  • Kurz zuvor veröffentlichte sie einen Artikel über ihren Umgang mit der Krankheit
  • Darin erklärte sie, welche Maßnahmen sie für ihren Sohn getroffen hat

Die walisische BBC-Journalistin Rachael Bland ist am Mittwoch gestorben. Sie hatte erst im April erfahren, dass ihr Brustkrebs zurückgekommen ist und keine Aussicht auf Heilung mehr bestand. Noch in der vergangenen Woche hatte sie einen Artikel für die britische „HuffPost“ über ihren Umgang mit der Diagnose geschrieben.

„Wenn du an meiner Stelle bist – 40 Jahre alt und darüber im Klaren, dass du das Ende deines Lebens erreicht hast, mit einem Ehemann, den du aus ganzem Herzen verehrst und einem dreijährigen Sohn, den du so sehr liebst, dass dein Herz explodieren könnte, wenn du ihn zu lange anschaust –, brauchst du zwei Dinge, um weiterzumachen. Hoffnung. Und Verweigerung“, erzählt sie in dem Artikel.

Buch mit Erinnerungen für ihren Sohn

Hoffnung sei notwendig, um jede kleinste Chance einer Behandlungsoption wertzuschätzen. Verweigerung brauche sie hingegen, um mit ihrem Sohn noch letzte schöne Tage zu haben – wenn sie wisse, wie viel Zeit sie konkret noch hätte, könne sie ihr Leben nicht mehr genießen.

Nachdem sie erfuhr, bald sterben zu müssen, habe sie Vorbereitungsmaßnahmen getroffen. So habe sie beispielsweise Memoiren für ihren Sohn verfasst. In dem Buch namens „Für Freddie“ habe sie Anekdoten aufgeschrieben, die andere Kinder im Laufe der Jahre von ihren Eltern immer wieder erzählt bekämen.

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Genaue Vorstellungen von der Zukunft des Kindes

Auch für ihren Ehemann habe sie Notizen gesammelt – schließlich gebe es noch immer so viele Details ihrer Persönlichkeit, die sie ihm zeigen wolle. Sie habe ihn viel zu kurz gekannt.

Um weiterhin an der Erziehung ihres Sohnes beteiligt sein zu können, habe sie ihrer Schwägerin via WhatsApp geschrieben, was sie sich für die Zukunft des Jungen wünsche. Ihre Schwägerin habe versprochen, diese Wünsche durchzusetzen. Dazu zähle, seine Haare nicht zu kurz zu schneiden und ihn zur bestmöglichen Schule und Universität zu schicken.

Sohn bekommt Geschenke bis zum 21. Geburtstag

Auch für die zukünftigen Geburtstage des kleinen Freddie habe sie Vorkehrungen getroffen: Sie habe Geschenke für die nächsten 18 Jahre gepackt – also bis zu seinem 21. Geburtstag. Dabei handle es sich vor allem um ihre persönlichen Gegenstände wie beispielsweise ihr Lieblingsparfüm oder gefüllte Notizbücher, damit er sich an ihren Geruch und ihre Handschrift erinnern könne.

„Ich hoffe, dass das Buch und diese Geschenke und Notizen für den Rest seines Lebens einen Abdruck meiner Liebe hinterlassen. So kann er sicher sein, wie sehr ich ihn geliebt habe“, beendet sie ihren Artikel.

Am Mittwoch gab ihr Ehemann ihren Tod über ihren Instagram-Account bekannt. „Unsere mutige, wunderschöne, couragierte Rachael ist an diesem Morgen friedlich verstorben“, heißt es in dem Post. „Unsere Herzen sind gebrochen und die Lücke, die sie in unserer perfekten, kleinen Familie hinterlässt, wird niemals wieder gefüllt werden.“

(raer)