Freiburg/Blomberg. Maria H. ist wieder aufgetaucht. 2013 soll sie zunächst mit einem Mann verschwunden und später auf eigene Faust unterwegs gewesen sein.

  • In dieser Woche soll die fünf Jahre lang vermisste Maria H. vernommen werden
  • Die heute 18-Jährige war 2013 mit einem 40 Jahre älteren Mann verschwunden
  • Eventuell war sie jahrelang allein unterwegs

Die mehr als fünf Jahre vermisste und nun wieder heimgekehrte Maria H. aus Freiburg soll noch am Mittwoch von der Polizei vernommen werden.

Die Beamten erhoffen sich von der Befragung unter anderem Aufschlüsse darüber, wo der mit internationalem Haftbefehl gesuchte Mann aus Blomberg im Kreis Lippe steckt, mit dem das damals gerade erst 13 Jahre alte Mädchen verschwand. Ob Erkenntnisse aus dem Gespräch mit Maria noch am gleichen Tag der Öffentlichkeit mitgeteilt würden, sei unklar, sagte eine Polizeisprecherin.

Die heute 18-Jährige war in Freiburg im Alter von 13 Jahren mit einem 40 Jahre älteren Mann aus Blomberg im Kreis Lippe verschwunden. Sie hatten sich zuvor im Internet kennengelernt.

Suche nach einem Mann

Vergangene Woche tauchte Maria H. wieder auf, nachdem sie über soziale Netzwerke Kontakt zu ihrer Familie aufgenommen und aus Italien nach Hause geholt worden war. Der Vermisstenfall ist damit nach Worten der Polizei zwar geklärt.

Nach dem aus Blomberg stammenden Bernhard H. werde aber weiter wegen Kindesentzugs und des Verdachts auf Kindesmissbrauch mit einem internationalen Haftbefehl gesucht.

Marias Mutter Monika im Jahr 2015.
Marias Mutter Monika im Jahr 2015. © dpa | Patrick Seeger

Marias Vater sagte der „Lippischen Landes-Zeitung“, dass es seiner Tochter auf den ersten Blick gut gehe. Sie habe ihn vor ihrer Rückkehr via Facebook angeschrieben. „Wir haben drei Tage hin und her gemailt – und dann schrieb sie, dass sie nach Hause kommen möchte“, sagte Markus H. dem Blatt. Daraufhin habe er zwei langjährige Freunde gebeten, das Mädchen aus Mailand abzuholen.

Vater weiß nicht, was passiert ist

Maria habe wie vereinbart am Busbahnhof gewartet – alleine und ohne den Mann, mit dem sie 2013 verschwand. Ob sie bis zuletzt mit H. zusammen war und wo er sich nun aufhalte, wisse er nicht, sagte Marias Vater.

Die letzte Spur von H. gab es laut Polizei im polnischen Gorlice kurz nach dem Verschwinden des Paares im Jahr 2013. Hinweise darauf, dass H. mit Maria zuletzt in Mailand lebte, hatte es bisher nicht gegeben.

Eine Google-Maps-Karte zeigt, wo Gorlice in Polen liegt:

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Die „Badische Zeitung“ schreibt, dass es die Polizei für möglich hält, dass sich Maria H. und ihr Begleiter bereits nach kurzer Zeit trennten und sie daraufhin jahrelang allein unterwegs war.

Maria hält sich bei Mutter auf

Die Mutter, bei der Maria H. sich nach Angaben des Vaters derzeit aufhält, war zunächst nicht zu erreichen. Sie hatte der Polizei in den vergangenen Jahren immer wieder vorgeworfen, nicht intensiv genug nach ihrer Tochter gesucht zu haben.

Fahndungsfoto der Polizei, Maria
Fahndungsfoto der Polizei, Maria © Quelle: Polizei | Quelle: Polizei

Auf Facebook hat sich die Mutter bereits geäußert. Maria gehe es gut, „auch wenn die letzten fünf Jahre Spuren auf ihrer Seele hinterlassen haben“. Sie freue sich über die Anteilnahme. Allerdings rege sie sich darüber auf, dass derzeit viele Informationen verbeitet würden, die nicht von ihr in die Welt gesetzt worden seien.

Die Polizei war zum Zeitpunkt von Marias Verschwinden davon ausgegangen, dass sich das Mädchen in den Mann verliebt hatte und freiwillig mit ihm untergetaucht war. Der Mann hat sich aber strafbar gemacht, weil sie damals erst 13 Jahre alt war.

Maria H. aus Freiburg nach fünf Jahren wieder aufgetaucht – eine Chronik:

4./5. Mai 2013: Die damals 13-Jährige verschwindet mit Bernhard H.

Sommer 2013: Maria H. und H. werden in Polen und Tschechien mehrfach gesehen. Ermittler finden das Auto von H. in einem Garten in Gorlice in Polen. H. wird mit internationalem Haftebfehl gesucht.

April 2018: Maria H. feiert ihren 18. Geburtstag. Die Polizei fahndet weiter.

31. August 2013: Nach 1944 Tagen taucht Maria H. wieder auf. (dpa/raer)