Rio de Janeiro. Ein riesiger Schatz ist wohl für immer verloren: Bei einem Brand in Brasiliens Nationalmuseum gingen Millionen Exponate verloren.

Das brasilianische Nationalmuseum in Rio de Janeiro ist bei einem Brand zu großen Teilen zerstört worden. Die Brandursache sei noch nicht klar, berichtete die Zeitung „O Globo“ am Montag unter Berufung auf Museumsangaben.

Verletzt wurde niemand. Das Feuer sei am Sonntag nach Schließung des Ausstellungshauses ausgebrochen, als nur noch Sicherheitspersonal in dem Gebäude war, hieß es.

Laut dem Nachrichtenportal G1 wurde ein Großteil der Sammlung des 200 Jahre alten Museums zerstört. Sie umfasste 20 Millionen Exponate, darunter die größte ägyptische Sammlung Lateinamerikas.

Das 1818 gegründete Ausstellungshaus ist eine der wichtigsten wissenschaftlichen Einrichtungen des Kontinents und kooperiert mit der Universität von Rio de Janeiro. Medienberichten zufolge zählt es monatlich bis zu 10.000 Besucher.

„Ein trauriger Tag für alle Brasilianer“

Es sei ein unschätzbarer Verlust für Brasilien, erklärte Brasiliens Präsident Michel Temer über den Nachrichtendienst Twitter. Es seien 200 Jahre Arbeit, Forschung und Wissen verloren gegangen. „Es ist ein trauriger Tag für alle Brasilianer.“

Laut G1 unterlag das Museum genau wie die Universität in den vergangenen Jahren einem heftigen Sparzwang. Es sei sogar gezwungen gewesen, ganze Ausstellungsräume zu schließen. Mit einer Spendensammlung im Internet habe das Nationalmuseum Mittel einnehmen wollen, um bedeutende Räume wieder für das Publikum öffnen zu können.

Die stellvertretende Direktorin des Museums, Cristiana Cerezo, sagte „O Globo“, es seien zahlreiche leicht entzündliche Substanzen im Museum aufgehoben worden für die Konservierung der Exponate. Man habe geplant, die Substanzen auszulagern, aber das Feuer sei den Plänen zuvorgekommen. (epd)