Düsseldorf/Sevilla. Nach einer weltweiten Fahndung ist der mutmaßliche Mörder einer Frau aus Düsseldorf festgenommen worden. Er wurde in Spanien gefasst.

Eineinhalb Wochen nach dem Mord an einer Frau in Düsseldorf hat die Polizei die Festnahme des Tatverdächtigen Ali S. verkündet. Der 44-jährige Iraner wurde in der spanischen Stadt Sevilla gestellt.

Der Verdächtige soll die 36 Jahre alte Frau am Montag vergangener Woche verfolgt, heimtückisch angegriffen und erstochen haben. Der Iraner und sein Opfer kannten sich den Ermittlern zufolge: Die Frau hatte in unmittelbarer Nachbarschaft des Kiosks gewohnt, in dem der Mann arbeitete.

Als Tatmotiv kommt den Ermittlungen zufolge verschmähte Liebe in Betracht. In einem von den Ermittlern als echt eingestuften Brief hatte der Iraner der Frau seine Zuneigung offenbart und sie gebeten, die Blockade seiner Telefonnummer aufzuheben. Ali S. ist nicht vorbestraft. Er war 2001 nach Deutschland gekommen.

Mord von Düsseldorf auch Fall bei „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ im ZDF

In einem von der „Bild“-Zeitung veröffentlichten Brief ist auch von einem Streit die Rede. „Jeder Sekunde ohne Dich ist die Hölle für mich“, heißt es in holprigem Deutsch.

Nach dem Tatverdächtigen Ali S. war mit großem Aufwand und internationalem Haftbefehl gefahndet worden. Unter anderem war der Fall auch Thema in der ZDF-Fernsehsendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“. Zuvor hatte die Polizei ein Fahndungsfoto veröffentlicht.

Ein Passant war nach Angaben der Ermittler Augenzeuge der Bluttat geworden. Er habe auf der Straße Schreie gehört und sich umgedreht, berichtete der Mann später. Dabei habe er gesehen, wie der Mann im hellblauen Trainingsanzug auf die Frau eingestochen habe.

Der Augenzeuge hatte gemeinsam mit einem Radfahrer den flüchtenden mutmaßlichen Messerstecher verfolgt und ihn in einem Gebüsch aufgespürt. Mit dem Messer drohend sei Ali S. dann auf die Männer zugegangen, die daraufhin die Verfolgung abbrachen. Speziell ausgebildete Spürhunde der Polizei verloren die Fährte des Mannes in der Innenstadt. (dpa)