Der Titanwurz sieht irre aus und riecht nach verdorbenem Fleisch. Schaulustige können seit Freitag in Dortmund eine Nase voll nehmen.

Ein seltenes Naturschauspiel hat am Freitag in Dortmund begonnen: In einem Gewächshaus des Botanischen Gartens hat sich eine 1,25 Meter hohe Titanwurz-Blüte geöffnet.

Das Blühereignis sollte die ganze Nacht andauern, teilte die Stadt mit. Bis Samstagmorgen um 3 Uhr morgens sollten Besucher die „David“ genannte stinkende Riesenblume bestaunen können, danach wieder ab 10 Uhr. Die Stadt erwartete mehrere Tausend Besucher.

Titanwurz blüht maximal drei Nächte

Die nur auf der indonesischen Insel Sumatra beheimatete Pflanze ist berühmt für ihre seltenen, aber prächtigen Blüten und berüchtigt für ihren Aasgeruch. Damit lockt die Pflanze Insekten für die Bestäubung an. Sie blüht maximal drei Nächte.

„Dann verwelkt sie und muss mehrere Jahre Kräfte sammeln, um wieder erblühen zu können“, teilte die Stadt mit. Die Titanwurz (Amorphophallus titanum) blüht normalerweise nur etwa alle sieben bis zehn Jahre.

Dortmund bekam Knolle vor zwei Jahren aus Bonn

Das Tropengewächs war erst vor zwei Jahren als Knolle in der Größe eines Tennisballs vom Botanischen Garten Bonn gespendet worden. In Bonn hat man große Erfahrung mit der Titanwurz. 2013 erreichte ein Blütenstand eine Höhe von 2,90 Metern.

Die ungewöhnliche Pflanze ist inzwischen in zahlreichen Botanischen Gärten in Deutschland zu finden. Laut Stadt Dortmund haben bislang aber nur 18 von ihnen Blüten präsentieren können.

Auch in anderen Gärten weltweit wird die stinkende Blütezeit der Titanwurz zelebriert: So standen Ende Juni im Botanischen Garten im New Yorker Stadtteil Bronx Tausende Schlange, um die Pflanze zu sehen – und zu riechen. (dpa)