Karlsruhe. Ein Eichhörnchen hatte vor einigen Tagen einen Mann verfolgt. Die Polizei nannte es „Karl-Friedrich“. Der Name passt nun nicht mehr.

Das Eichhörnchen aus Karlsruhe, das sich hartnäckig an die Fersen eines Mannes geheftet hat, hatte noch eine Überraschung parat. Die alarmierte Polizei hatte das Tier in Obhut genommen und „Karl-Friedrich“ getauft. Aber: Das vermeintliche Männchen ist nach Feststellung einer Tierärztin tatsächlich ein weibliches Hörnchen.

Weil man in der Wildtierauffangstation beeindruckt von der Stärke und dem Überlebenswillen der Kleinen ist, nennt man sie nun „Pippilotta“. Das ist einer der Vornamen der Kinderheldin Pippi Langstrumpf.

„Pippilotta“ muss alle drei Stunden gefüttert werden

Die Helfer gehen davon aus, dass das fünf bis sechs Wochen alte Tier aus einem Nest gefallen ist und aus purer Not vergangene Woche den Mann verfolgte. Die Kleine war stark dehydriert, schwach und am Auge leicht verletzt. Seit vergangenem Donnerstag wird „Pippilotta“ von Pflegemama Larissa Fritzenschaf aufgepäppelt. „Sie macht sich super, wird jeden Tag fitter und hat 30 Gramm zugenommen“, berichtet sie.

Noch ist „Pippilotta“ in einer Einzel-Voliere und muss alle drei Stunden und mit einem speziellen Energiegetränk für Tiere gefüttert werden. Sobald sie sich ganz erholt hat, soll sie mit dem Eichhörnchen-Jungen „Björn“ einen Spielgefährten bekommen und in eine größere Voliere umziehen.

Dort ist ein naturähnlicher Parcours aufgebaut, der auf das wahre Leben draußen vorbereiten soll. Denn ab Ende September soll „Pippilotta“ ausgewildert werden. (dpa)