London. Erst glaubten sie an eine Niete, dann sahen sie genauer hin. Jetzt schmieden die Lottomillionäre Fred und Lesley Higgins große Pläne.

Zuerst landeten die Millionen im Papierkorb – jedenfalls der Lottoschein, der zum Gewinn von 57,8 Millionen Pfund (65 Millionen Euro) führte. Dann aber hatte ein älteres Ehepaar aus Schottland gleich doppeltes Glück.

Fred Higgins, 67 Jahre alt, war nach der Lotto-Ziehung vom 10. Juli zur örtlichen Annahmestelle in Laurencekirk in der Grafschaft Aberdeenschire gegangen, um zu sehen, ob er etwas gewonnen hatte. Der junge Mann hinter der Theke steckte seinen Lottoschein in das elektronische Lesegerät und sagte: „Tut mir leid, kein Treffer“. Wie so oft. „Dann zerriss er mein Ticket“, sagte Higgins, „und warf es in den Papierkorb, wie man das halt mit Nieten macht“.

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Erst ein neuer Audi, dann ein Haus in Frankreich

Glücklicherweise war das nicht das Ende der Geschichte. Die Maschine spuckte eine Meldung aus: Der Kunde solle doch bitte das Lottounternehmen Camelot anrufen. Eilig fischte der Verkäufer den zerrissenen Lottoschein wieder aus dem Müll und überreichte ihn Higgins. Er habe doch gewonnen, erklärte er dem Rentner, und zwar mehr, als seine Annahmestelle auszahlen könne. Deswegen müsse er sich jetzt mit seinem Gewinn-Ticket direkt an Camelot wenden.

Zuhause setzte sich Higgins erst einmal an seinen Computer, um die Zahlen zu überprüfen. Sorgen, dass ihm der zerrissene Schein den Gewinn vermasseln könnte, hatte er nicht. „Denn die Zahlen waren ja noch gut zu lesen“, so der Rentner, „und wir hatten sie alle.“

Fred weckte erst einmal seine Frau Lesley (57), erklärte ihr, was passiert war, und bat sie, die Zahlen ein weiteres Mal zu checken. „Erst las sie die Zahlen falsch und glaubte, wir seien nur 5,7 Millionen reicher statt sagenhafte 57 Millionen Pfund!“

Wegen des zerrissenen Lottoscheins musste Camelot die Sache prüfen. Mitarbeiter interviewten den Verkäufer in der Lottoannahmestelle und sahen sich die Bänder der Videoüberwachung an. Dann gab es grünes Licht. Lesley Higgins, wartete dennoch, bis die Zahlung von 57,9 Millionen Pfund auf dem Konto eingegangen war, bevor sie ihren Job als Kundenmanagerin bei der Hafenbehörde in Montrose kündigte.

Jetzt überlegen sich die beiden, was sie mit dem Geld anfangen werden. Das seit 35 Jahren verheiratete Paar hat sich schon einmal einen neuen Audi zugelegt. Jetzt schaut man sich Immobilien an. „Ich habe mein Auge auf etwas in Frankreich geworfen“, sagte Fred. „Und Lesley scheint sich für Häuser in Barbados zu interessieren.“