Berlin. Kristallklar ist das Wasser in vielen Badeseen sowieso nicht. Woran können Badende erkennen, dass eine Gefahr durch Blaualgen besteht?

Es ist heiß, es ist sonnig, und die Badesaison ging schon früh los. Das freut nicht nur Badegäste – es bietet auch ideale Bedingungen für die Ausbreitung sogenannter Cyanobakterien, besser bekannt als Blaualgen.

Blaualgen existieren seit rund 2,5 Milliarden Jahren und gehören zu den ältesten Lebewesen der Erde. Etwa 40 der bis zu 2000 verschiedenen Arten erzeugen ein Gift und können damit Badegewässer und Trinkwasser-Reservoire verseuchen.

Bei Blaualgen drohen Durchfall, Erbrechen und Hautreizungen

Wer Blaualgen im Gewässer entdeckt, sollte zumindest Kinder und Hunde nicht mehr baden lassen – weil sie häufig Wasser schlucken. Schlucken sie dabei auch bestimmte Blaualgen oder deren Gifte, drohen Durchfall, Erbrechen und Kopfweh. Auch Atemwegserkrankungen oder Kreislaufstörungen sind möglich.

Bei empfindlichen Menschen können die Bakterien auch Hautreizungen hervorrufen. Möchten Erwachsene trotz Blaualgenbelastung baden gehen, sollten sie den Mund fest schließen und sich hinterher gut abzuduschen. Die Badebekleidung sollte gleich ausgewaschen werden.

Sicher in der Badesaison: Diese Regeln sollte man kennen

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    So erkennt man eine Blaualgen-Belastung im Wasser

    Anders als man vermuten könnte, sind Blaualgen eher grün als blau. Einige Blaualgen sammeln sich und bilden Schlieren oder Teppiche im Wasser, die grünlich bis leicht bläulich schimmern. Sie bilden schleimige schwarzblaue Krusten auf Gestein oder meterlange Büschel im Wasser, aber auch rote, blaue oder grüne Wasserblüten. Ein guter Hinweis auf eine Belastung ist es laut Experten, wenn man bis zu den Knien im Wasser steht und die Füße im grünen Wasser bereits nicht mehr zu sehen sind.

    Als eine Ursache für eine explosionsartige Vermehrung der Cyanobakterien („Algenblüte“) besonders bei hohen Temperaturen gilt die ständige Anreicherung des Wassers mit Pflanzennährstoffen wie Phosphor und Stickstoff. Diese Nährstoffe stammen aus der Überdüngung von Äckern, Wiesen und Wäldern sowie mangelhaft gereinigten kommunalen und industriellen Abwässern.

    Cyanobakterien sind essenziell für das Leben, wie wir es kennen. Sie hatten schon vor mehr als zwei Milliarden Jahren so große Sauerstoffmengen produziert, dass sich um die Erde herum eine schützende Ozonschicht bildete, die aus Sauerstoffatomen besteht. Damit wurde das Leben an Land erst möglich. Zugleich stehen sie am Ursprung aller grünen Pflanzen. Nach einer Theorie sind sie einmal in Urpflanzen eingewandert und bildeten sich dann zu den grünen Kraftwerken in den Blättern um, die Sauerstoff produzieren. (dpa)