Bretten. Zwei Wochen galt Kater Jimmy als vermisst. Dann stellte sich heraus, dass ein Arbeiter das Tier auf einer Baustelle einbetoniert hatte.

Ein versehentlich unter einer Fertiggarage einbetonierter Kater ist fast zwei Wochen nach seinem Verschwinden gefunden und befreit worden. Bauarbeiter bohrten am Dienstag in Bretten bei Karlsruhe ein Loch in den Hohlraum unterhalb des Garagenbodens, um dem Tier namens Jimmy den Weg in die Freiheit zu bahnen.

Vor zwei Wochen hatten Bauarbeiter den Boden der Garage zugeschüttet und bis auf einen schmalen Spalt zubetoniert – ohne etwas von dem eingesperrten Kater zu ahnen. Anwohner hatten in den vergangenen Tagen aber immer wieder das Jammern und Miauen eines Tieres gehört und schließlich die Polizei alarmiert.

Jimmy hat Hausarrest

Warum ist das Internet voll mit Katzen?

weitere Videos

    Die Beamten orteten den etwa ein Jahr alten Kater am Montagabend, versorgten ihn noch in der Nacht mit Wasser und Futter und organisierten seine Befreiung am Dienstagmorgen: Bauarbeiter bohrten mithilfe von Flex und Schlagbohrer ein Loch in den Hohlraum. Jimmy aber ließ sich bitten.

    Der völlig verstörte Kater traute sich stundenlang nicht heraus, obwohl seine Besitzer bäuchlings auf der Lauer lagen, um ihn mithilfe von Leckerlis zu locken. Erst am späten Abend, als es dunkel war „und meine Freundin mit ihm alleine war, kam Jimmy raus – und direkt in ihre Arme“, sagte am Mittwoch Dieter Taubert, dem das Tier gemeinsam mit Freundin Meike Vielsack gehört. „Den lassen wir ein paar Tage nicht raus“, ist sich Taubert sicher.

    Katzen können bis zu vier Wochen ohne Trinken auskommen

    Nach all der Zeit ohne Sonnenlicht habe er sichtlich Probleme mit den Augen gehabt. „Er sieht ziemlich fertig aus.“ Das Tier, eine Maine-Coon-Katze, hatte da schon fast zwei Wochen vermutlich ohne Essen und Trinken in dem stockdunklen Verlies ausgeharrt.

    Katzen könnten in Ausnahmefällen sogar bis zu vier Wochen ohne Trinken auskommen, sagte die Vorsitzende des Katzenschutzvereins Karlsruhe, Renate Leutloff. Jimmys Glück im Unglück war vermutlich auch der dunkle, eher feuchte Ort, in dem er während der Hitzetage gefangen war. „Vielleicht war da unten ja Wasser, das er auflecken konnte“, sagte Vielsack. „Oder wenigstens eine Spinne, die er fressen konnte“, sagte Katzenexpertin Leutloff. (dpa)