Berlin/Branson. Aus einem fröhlichen Ausflug wurde eine Tragödie mit 17 Toten. Hinterbliebene verklagen jetzt den Betreiber des Bootes in den USA.

Nach dem verhängnisvollen Bootsunglück auf einem See im US-Staat Missouri am 19. Juli mit 17 Toten hat nun ein gerichtliches Nachspiel. Wie der US-Sender CNN berichtet, haben die Familien von zwei Todesopfern Klage gegen den Betreiber des Bootes eingereicht. Sie fordern 100 Millionen Dollar (etwa 85 Millionen Euro) Schadenersatz.

Das Boot war auf dem Table Rock See, einem sehr beliebten Ausflugsziel nahe der Stadt Branson, bei einem plötzlich aufkommenden Unwetter gesunken. Von den 31 Passagieren an Bord überlebten nur 14.

Der Anwalt der beiden jetzt klagenden Opferfamilien erklärte CNN, die Ausflügler seien in dem Amphibienboot wie in einer Falle gesessen, das Boot habe die Menschen auf den Grund des Sees gezogen. Der Betreiber habe gewusst, dass das Gefährt für Ausflüge dieser Art ungeeignet sei, habe aber über Jahre hinweg Mahnungen, die Boote sicherer zu machen, ignoriert.

„Diese Tragödie war die vorhersehbare Folge von Jahrzehnten inakzeptabler, von Profitgier getriebener und vorsätzlicher Ignoranz“ durch Betreiber und Hersteller des Ausflugsbootes, heißt es in der Klage.

Todesopfer trugen keine Rettungswesten

Wie CNN weiter berichtet, habe keines der Todesopfer eine Rettungsweste getragen, als diese von den Einsatzkräften aus dem See geborgen wurden. Zwar habe es auf dem Boot Rettungswesten gegeben, aber die Passagiere seien nicht dazu angehalten worden, diese anzulegen, so der Sender mit Bezug auf den zuständigen County Sheriff Doug Rader.

Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich Insgesamt 31 Passagiere im Alter von 1 bis 70 Jahren an Bord. Bei dem Ausflugsboot handelt es sich um ein Amphibienfahrzeug, das sowohl zu Lande als auch auf dem Wasser fahren kann. Ausflüge mit solchen „Duck Boats“ sind eine beliebte Touristenattraktion in der Region. (W.B./dpa)