Reaktionen zu totem Eisbären: „Bleibt einfach weg von dort!“
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Lesezeit: 3 Minuten
Stockholm/Hamburg. Kreuzfahrt-Passagiere zahlen Tausende Euro, um Eisbären zu sehen. Doch nach dem Tod eines Tieres gibt es heftige Kritik am Tourismus.
Das Geschäft mit Kreuzfahrten boomt. Immer mehr Urlauber entscheiden sich für diese Art des Reisens – und das längst nicht mehr nur im Mittelmeer. Wer das nötige Kleingeld hat, kann auch abgelegenere Regionen sehen. Doch wie vereinbar sind solche Reisen mit der Verantwortung für die Natur?
Seit am Samstag ein Eisbär ein deutsches Crew-Mitglied des Kreuzfahrtschiffes „Bremen“ auf Spitzbergen schwer verletzt hat und daraufhin erschossen wurde, wird diese Frage wieder angeregt diskutiert. In den sozialen Netzwerken haben viele Nutzer eine eindeutige Meinung.
Gewinnstreben der Veranstalter in der Kritik
„Wie kann es sein, dass ein solch majestätisches Lebewesen sterben muss, nur weil ein paar Menschen zum Vergnügen in seinen Lebensraum eindringen?“, fragt etwa @par_atus auf Twitter. Ein anderer Nutzer pflichtet bei: „Hier hat ein Tier, dessen Lebensraum und Nahrung immer mehr eingeschränkt werden, unnötig sein Leben lassen müssen. Solche Konflikte sind vorhersehbar und müssen vermieden werden!“
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Viele prangern vor allem das Gewinnstreben der Reiseveranstalter an. So habe der Eisbär nur wegen des Geschäfts mit den Touristen sein Leben lassen müssen, schreibt ein weiterer Nutzer und fordert: „Bleibt einfach weg von dort!“
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Auch der britische Comedian Ricky Gervias schaltete sich in die Diskussion ein. Er twitterte sarkastisch: „,Lasst uns einem Eisbären in seiner natürlichen Umgebung zu nahe kommen und ihn dann töten, wenn er uns zu nahe kommt.’ Idioten.“
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Das sagt Hapag-Lloyd Cruises zum Tod des Eisbären
Veranstalter Hapag-Lloyd Cruises bedauerte den Vorfall in einem Facebook-Post. Man sei sich „seiner Verantwortung bei Reisen in den sensiblen Gebieten und dem respektvollen Umgang mit der Natur und Tierwelt sehr bewusst“, hieß es darin.
Hapag-Lloyd Cruises wies zudem darauf hin, dass Eisbären nur aus sicherer Distanz von Bord der Schiffe aus beobachtet würden. Der Vorfall am Samstag ereignete sich demnach, während eine Anlandung vorbereitet wurde. Dabei gingen sogenannte Eisbärenwächter zunächst ohne Passagiere an Land, richteten eine Landstation ein und begingen die Gegend, um sicher zu stellen, dass keine Eisbären da seien.
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Polizei will getöteten Eisbären obduzieren
Die Eisbärenwächter sind speziell ausgebildet und bewaffnet. Als der Eisbär einen von ihnen attackierte und am Kopf verletzte, haben andere Wächter das Tier laut Hapag-Lloyd Cruises „aus Gründen der Notwehr“ erschossen. Der Mitarbeiter sei ansprechbar und außer Lebensgefahr, bleibe aber noch zur Beobachtung im Krankenhaus. Das Schiff habe seine Reise am Samstagabend fortgesetzt.
Die norwegische Polizei untersucht nun den Vorfall. Der erschossene Bär soll obduziert werden. Die Behörden der Region warnen regelmäßig vor der Gefahr, die von Eisbären ausgeht. Im Jahr 2015 verletzte ein Polarbär einen Tschechen, der dort eine totale Sonnenfinsternis beobachten wollte. Die letzte tödliche Attacke eines Eisbären geschah 2011, als ein britischer Student ums Leben kam.
Eisbären leiden unter dem Klimawandel
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Arktis-Kreuzfahrten bei Hapag-Lloyd Cruises ab 5810 Euro
Hapag-Lloyd Cruises wirbt für die Reisen nach Spitzbergen mit dem Versprechen, die Passagiere könnten dort „Arktis pur“ erleben. „Wo Eisbären die Wildnis regieren“, heißt es auf der Webseite, „bestimmt die Natur den Verlauf ereignisreicher Tage“. Eine zehntägige Reise mit der „Bremen“, die 160 Passagiere mitnehmen kann, kostet mindestens 5810 Euro. (cho/dpa)