Berlin. Viagra sollte das Wachstum der Babys anregen. Es hatte den umgekehrten Effekt. Sie starben im Rahmen einer niederländischen Studie.

In den Niederlanden sind elf Babys kurz nach der Geburt gestorben, deren Müttern im Rahmen einer Studie der Wirkstoff Sildenafil, besser bekannt als Viagra, verabreicht worden ist. Die Studie wurde gestoppt.

Sie hatte im Jahr 2015 begonnen. Seither nahmen 183 Frauen den Wirkstoff ein, dem Rest der insgesamt 250 Frauen wurde ein Placebo verabreicht. Sildenafil wirkt durchblutungsfördernd und durch die Studie sollte erforscht werden, inwiefern sich diese Anregung auf die Plazenta und damit auf das Wachstum des Babys auswirken kann. In vorherige Studien hätte sich ein positiver Effekt auf die Babys gezeigt, teilte das Akademisch-Medizinische Zentrum der Universität Amsterdam (AMC) mit. Es habe bislang keinerlei Hinweise auf eine Gefahr für Mütter oder ihre Kinder gegeben.

15 Babys noch nicht geboren

Elf Krankenhäuser in den Niederlanden waren an der Forschung beteiligt gewesen. Das AMC teilte mit, die ersten Ergebnisse dieser Studie deuteten nun eher darauf hin, dass die Vergabe von Viagra gegenteilige Effekte auf die Babys gehabt hätten, sie seien besorgniserregend langsam gewachsen.

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    17 Babys seien mit Lungenproblemen auf die Welt gekommen, elf von ihnen starben, offenbar aufgrund des erhöhten Blutdrucks in den Lungen und einer damit verbundenen zu geringen Sauerstoffversorgung. Die anderen Babys kamen durch andere Ursachen ums Leben, die offenbar nicht auf die Studie zurückzuführen sind. Zum Vergleich: In der Kontrollgruppe kamen von 90 Babys insgesamt drei mit Lungenproblemen auf die Welt, neun Babys starben.

    15 Frauen, die ebenfalls das Medikament einnahmen, hätten ihre Babys noch nicht zur Welt gebracht. (rtr/aba)