Antwerpen/Berlin. Zu viele Nackte: Belgische Museen können auf Facebook nicht mit der Kunst von Rubens werben. Ein amüsantes Video geht nun dagegen vor.

„Haben Sie einen Social-Media-Account? Ja? Dann müssen wir sie vor Nacktheit beschützen – auch wenn es Kunst ist.“ Mit so einer Aussage verwirren in einem YouTube-Video zwei angebliche Social-Media-Inspektoren Museumsbesucher.

Die Kunstinteressierten stehen vor Werken des belgischen Malers Paul Peter Rubens (1577–1640), die in Antwerpen im Rubenshaus ausgestellt sind, als plötzlich die Security-Männer vor ihnen herumspringen und die Sicht auf nackte Brüste und Hintern versperren.

Flämische Tourismusbehörde wehrt sich gegen Facebook

Die ironisch gemeinte Aktion hat sich die flämische Tourismusbehörde ausgedacht, die so gegen Facebooks strenge Anti-Nacktheitsregeln für Werbung protestiert. Die verbieten nämlich das Zeigen von Nackten in dem sozialen Netzwerk, auch wenn es sich um Kunst handelt.

Die Social-Media-Inspektoren in Antwerpen setzen also nur die Richtlinien des US-Unternehmens eins zu eins im Museum um. Was zu geschockten Kunstliebhabern und ungläubigen Blicken führt.

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Rubens Werke als „pornografisch“ kategorisiert

„Derzeit ist es für uns nicht möglich, unser einzigartiges kulturelles Erbe auf dem beliebtesten sozialen Netzwerk zu bewerben“, heißt es auf der Homepage der Tourismusbehörde. Die Kunstwerke von Rubens würden als „unanständig und manchmal sogar als pornografisch“ kategorisiert. So könnte man nicht für die flämischen Meister werben.

2018 feiert die Region Flandern das Themenjahr „Antwerpen Barock 2018“, in dem unter anderem auch der Barockkünstler Peter Paul Rubens geehrt wird.

Museen laden Mark Zuckerberg auf Bier ein

Wie belgische Medien berichten, schrieben die flämischen Museen und Kunsteinrichtungen auch einen Brief an Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Darin schlagen sie vor, sich bei einem Kaffee zusammenzusetzen, um zu besprechen, wie man bei Facebook die Werke der flämischen Künstler am besten promoten kann. „Sind Sie bereit uns zu helfen und an einer Lösung des Problems zu arbeiten“, heißt es in dem Brief. Und weiter: „Wenn Sie Zeit haben, wären wir auch gerne bereit, den Kaffee gegen ein erfrischendes belgisches Bier zu tauschen.“

Facebook hat inzwischen auf den Brief geantwortet, wie „Het Laatste Nieuws“ schreibt, und die Einladung angenommen. Allerdings nur für den Kaffee und nicht das Bier. (jha)