Hannover/Nienburg. Seit Tagen wüten in Schweden Waldbrände. Das Land bittet um internationale Hilfe. Auch 52 deutsche Feuerwehrleute sind unterwegs.
Zur Waldbrandbekämpfung in Schweden rückt Hilfe aus Deutschland an: Aus dem Landkreis Nienburg seien 52 freiwillige Feuerwehrleute mit neun Einsatzfahrzeugen nach Schweden aufgebrochen, teilte das niedersächsische Innenministerium am Wochenende in Hannover mit. Angesichts der sich ausbreitenden Brände hatte das Königreich Schweden am Freitag die Bundesrepublik um Hilfe gebeten. Entsprechende Einheiten wurden aus Niedersachsen und Bayern angeboten.
Die Feuerwehrleute aus Nienburg wurden für einen einwöchigen Einsatz in Schweden angefordert, hieß es. Insbesondere seien Löschfahrzeuge gefragt, die größere Mengen Wasser an die Einsatzstellen bringen können. Weitere Einheiten aus Hannover und der Region Hannover stünden zunächst als Reserve zur Verfügung.
Mehrere Länder schicken Hilfskräfte und Helikopter
Niedersachsens Landesbranddirektor Jörg Schallhorn betonte, der Brandschutz in Niedersachsen sei durch die Entsendung nicht gefährdet. Mehr als 124.000 ehrenamtliche Feuerwehrkräfte und hauptamtliche Berufs- und Werkfeuerwehren sorgten weiterhin für Sicherheit.
Mehrere Länder haben Hilfskräfte und Helikopter geschickt, darunter neben Deutschland auch Norwegen, Litauen, Italien und Frankreich.
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) sagte, die Zusammenstellung der Einheiten orientiere sich an Standards der EU und erlaube den unabhängigen Einsatz der Kräfte vor Ort. „Der Gedanke der europäischen Solidarität ist für uns von besonderer Bedeutung.“
Keine Entwarnung
In den schwedischen Wäldern wüten seit Tagen mehr als 50 Brände, viele sind außer Kontrolle. Erstmals seit Tagen gab es aber auch gute Nachrichten: Die heftigen Brände breiten sich nicht mehr so stark aus wie zuvor. „Die Lage ist weiter ernst, doch wir sehen, dass sie sich nicht verschlimmert hat“, erklärte die Katastrophenschutz-Behörde am Sonntag.
Waldbrände in Schweden außer Kontrolle
Entwarnung geben die Katastrophenschützer nicht. „Wir haben derzeit zwei große Sorgen“, erklärten sie. Aus Finnland zögen Gewitter nach Nordschweden, deren Blitze neue Brände entzünden könnten. Im Süden sei für die nächsten Tage zudem extreme Hitze vorhergesagt. Der schwedische Wetterdienst geht davon aus, dass das Land den heißesten Juli seit mindestens 260 Jahren erlebt.
Die einzige Möglichkeit, die großen Brände zu löschen, sei ein anhaltender Wetterumschwung, erklärten die Einsatzkräfte. Vereinzelte Schauer helfen wenig, auch weil der Wind, den sie oft mitbringen, die Flammen weiter anfacht. (epd/dpa)