Heilbronn. Vier Menschen sterben, die Polizei spricht von einem „riesengroßen Trümmerfeld“: Viele Fragen zum Unfall auf der A81 sind noch offen.

Nach einer Karambolage mit vier Toten und fünf Schwerstverletzten auf der A81 stehen die Ermittler vor vielen Fragen. Zuvor war von nur vier Schwerverletzten die Rede gewesen, die Polizei korrigierte die Zahl am Sonntag nach oben. Auch Stunden nach dem Unfall war weiter unklar, warum die zehn Fahrzeuge, darunter drei Kleinlaster, ineinander krachten.

Die Polizei geht nach bisherigen Ermittlungen davon aus, dass nicht alle Fahrzeuge auf einmal zusammenstießen. „Das waren mehrere Komplexe“, sagte ein Sprecher der Polizei in Heilbronn am Sonntag. In welchem zeitlichen Abstand die acht Fahrzeuge, darunter drei Kleintransporter, zusammenprallten, ist noch unklar.

Geprüft wurde unter anderem, ob Regen zu dem Unglück auf der Autobahn zwischen Ahorn und Boxberg geführt haben könnte. Sicher war zunächst nur, dass die Fahrbahn zum Zeitpunkt der Karambolage am Samstagnachmittag nass war. Ein Sachverständiger soll nun zusammen mit Spezialisten der Verkehrspolizei die Wracks untersuchen und so den Unfallhergang klären.

Bei den vier Toten handelt es sich laut Polizei um zwei Männer im Alter von 43 und 59 Jahren sowie um zwei Frauen im Alter von 48 und 50 Jahren.

Wucht des Unfalls beschädigte Fahrbahn

Die Autobahn in Fahrtrichtung Stuttgart wurde erst am frühen Sonntagmorgen nach stundenlanger Sperrung wieder freigegeben. Zwei der Fahrspuren blieben zunächst weiter gesperrt, weil von der Wucht des Unfalls auch die Fahrbahndecke beschädigt worden war.

Tödlicher Massenunfall auf der A81

Bei einem schweren Unfall auf der Autobahn A81 bei Heilbronn waren am Samstagabend vier Menschen ums Leben gekommen. Vier weitere wurden schwerst verletzt.
Bei einem schweren Unfall auf der Autobahn A81 bei Heilbronn waren am Samstagabend vier Menschen ums Leben gekommen. Vier weitere wurden schwerst verletzt. © dpa | Marijan Murat
Mindestens zehn Autos waren zwischen Ahorn und Boxberg aus noch ungeklärter Ursache ineinander gekracht.
Mindestens zehn Autos waren zwischen Ahorn und Boxberg aus noch ungeklärter Ursache ineinander gekracht. © dpa | Marijan Murat
Ein Polizeisprecher sprach am Unfallort von einem „riesengroßen Trümmerfeld“ und einem „sehr komplexen Unfallgeschehen“.
Ein Polizeisprecher sprach am Unfallort von einem „riesengroßen Trümmerfeld“ und einem „sehr komplexen Unfallgeschehen“. © dpa | Marijan Murat
Die Ermittler prüfen nun, ob Regen zu dem Unglück geführt haben könnte. Die Fahrbahn war zum Zeitpunkt der Karambolage am Samstagnachmittag nass.
Die Ermittler prüfen nun, ob Regen zu dem Unglück geführt haben könnte. Die Fahrbahn war zum Zeitpunkt der Karambolage am Samstagnachmittag nass. © dpa | Marijan Murat
Die Autobahn wurde voll gesperrt. Auch deshalb, weil von der Wucht des Unfalls auch die Fahrbahndecke beschädigt worden war.
Die Autobahn wurde voll gesperrt. Auch deshalb, weil von der Wucht des Unfalls auch die Fahrbahndecke beschädigt worden war. © dpa | Marijan Murat
Die Vollsperrung der Autobahn wurde erst am frühen Sonntagmorgen wieder aufgehoben.
Die Vollsperrung der Autobahn wurde erst am frühen Sonntagmorgen wieder aufgehoben. © dpa | Marijan Murat
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Eine Leiche lag stundenlang auf der Straße, weil geprüft werden musste, ob das spätere Opfer in einem der Autos gesessen hatte oder ausgestiegen war und dann erfasst wurde.

„Riesengroßes Trümmerfeld“ und „sehr komplexes Unfallgeschehen“

Ein Polizeisprecher sagte, er könne sich kaum an einen so schweren Unfall im Raum Heilbronn erinnern. Auch für die Einsatzkräfte sei das eine sehr belastende Situation. Der Polizist sprach von einem „riesengroßen Trümmerfeld“ und „sehr komplexen Unfallgeschehen“.

Wegen der stundenlangen Sperrung leitete die Polizei die wartenden Autos ab - wer im Stau stand, durfte wenden und entgegen der Fahrtrichtung zur nächsten Abfahrt zurückkehren.

Die Polizei war am Samstagnachmittag gegen 16 Uhr zum Unfallort gerufen worden, insgesamt waren rund 100 Kräfte von Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr im Einsatz. Neben zahlreichen Kranken- und Rettungswagen waren drei Rettungshubschrauber und ein Polizeihubschrauber vor Ort.

Die Schwerstverletzten wurden mit Hubschraubern in verschiedene Krankenhäuser geflogen, unter anderem nach Mannheim und Würzburg. Am Unfallort waren auch ein Sachverständiger und mehrere Notfallseelsorger im Einsatz. (dpa)