Reddish. Als eine Frau intime Fotos von sich als Kind findet, tötet sie ihren damals 87-jährigen Vater. Nach zwölf Jahren gesteht sie ihre Tat.

Eine Frau aus Großbritannien hat ihren Vater wegen jahrelangen sexuellen Missbrauchs getötet – und die Tat nach zwölf Jahren der Polizei gemeldet. Wie die Zeitung „Manchester Evening News“ berichtet, wurde die 63-Jährige aus Reddish im Großraum Manchester nun wegen Totschlags an ihrem damals 87 Jahre alten Vater zu neun Jahren Haft verurteilt.

Mehr als 40 Jahre lang sei die Frau von ihrem eigenen Vater sexuell missbraucht und in der Zeit hunderte Male vergewaltigt worden, berichtete der „Guardian“. Schon als Kind hätte der Vater sie demnach zu einem Fotografie-Club mitgenommen und von anderen Männern intim ablichten lassen. Bis zuletzt habe er sie sexuell missbraucht.

Kiste mit Fotografien weckte Erinnerungen

Im Januar 2006 habe sie schließlich eine Kiste mit Fotografien gefunden, die sie als Kind zeigten. Die Fotos rissen bei ihr offenbar alte Wunden auf. Mit einer Gartenschaufel tötete sie daraifhin ihren Vater. Die Leiche rollte sie in einen Teppich und vergrub sie im Garten.

Ihren Geschwistern erzählte sie, der Vater sei gestorben, er habe eine anonyme Beerdigung gewollt. Die Nachbarn schöpften keinen Verdacht. Selbst die Behörden führte die Frau jahrelang an der Nase herum, kassierte 190.000 Pfund.

Frau lebte im Haus ihres mutmaßlichen Peinigers

Zwölf Jahre lebte sie in dem Haus mit dem Garten, in dem ihr Vater begraben lag. Irgendwann sei die Hausverwaltung misstrauisch geworden. Schaffte es die Täterin zunächst noch, sie mit Ausreden abzuspeisen, sei dies am Ende kaum noch möglich gewesen. Ein Termin, bei dem die Hausverwaltung ihren Mieter sehen wollte, wurde offenbar unausweichlich.

Schließlich stellte sich die Frau der Polizei. Ihr Anwalt hatte noch versucht, einen Freispruch für sie zu erkämpfen. Das Gericht sah ihre Schuld als erwiesen an. Nun muss die 63-Jährige für neun Jahre ins Gefängnis. (jkali)