Vor 72 Jahren: Wie der Bikini die Bademode revolutionierte
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Berlin. Donnerstag ist der Tag des Bikinis: Am 5. Juli 1946 wurde der Zweiteiler erstmals präsentiert – und revolutionierte dann die Bademode.
Vor 72 Jahren versetzte der Franzose Louis Réard die Modewelt in Aufregung. In Paris zeigte er erstmals seinen Bikini. Seitdem wird er in allen Varianten getragen. Und der 5. Juli wird als Tag des Bikinis gefeiert.
Die Nackttänzerin Micheline Bernardini führte am 5. Juli 1946 im Pariser Nobelbad „Molitor“ erstmals den Bikini von Louis Réard vor. Da sich kein Mannequin getraut hatte, die knappen Badekleider anzuziehen, hatte der Designer die Nackttänzerin anheuern müssen. „Plötzlich kam Micheline Bernardini mit dem Bikini-Badeanzug hervor, und alles hielt den Atem an. Es war so unerwartet, als wenn wir auf einen anderen Planeten gebracht worden wären“, berichtete ein Journalist.
Großes Medienecho für den Bikini
Der Designer hatte mit dem Bikini eine Medienbombe gezündet. Nicht umsonst nannte er seine Erfindung nach einem winzigen Pazifik-Atoll, auf dem die Vereinigten Staaten wenige Tage zuvor Nukleartests vorgenommen hatten und das daher in allen Schlagzeilen auftauchte.
Zunächst erhielt der als schamlos empfundene Bikini vielerorts Badeverbot. Und das, obwohl es schon in der Antike zweiteilige Badekleidung gab. Doch Réards Bikini war der erste mit „Schnur“-Höschen und einem BH aus kleinen Stoff-Dreiecken. Erst in den freizügigeren 60er Jahren setzte er sich durch.
Der Bikini: Revolution der Bademode
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„James Bond“-Film macht Bikini berühmt
Weltberühmt wurde die Schweizerin Ursula Andress, als sie 1962 in dem Film „James Bond – 007 jagt Dr. No“ als Muscheltaucherin Honey Ryder tropfnass und schön wie eine Meeresgöttin den Fluten entstieg. Das Höschen zierte ein Militärgürtel mit Goldschnalle, an dessen Seite ein breites Messer steckte. Die Schauspielerin wirkte so verführerisch und selbstbewusst, dass das Publikum hingerissen war.
Bis heute gilt Andress als Bikini-Grazie schlechthin. Über 40.000 Pfund erzielte bei einer Versteigerung in London ihr legendärer Badeanzug, der nach ihren Vorgaben in einer Nachtschicht von der Kostümbildnerin zusammengenäht worden war. Andress selbst hatte ihn nach den Dreharbeiten eigentlich wegwerfen wollen.
Klebeband für perfekte Bikinistreifen
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Von dem Mythos zehrte noch die Oscar- Preisträgerin Halle Berry. Als Bond-Girl in „Stirb an einem anderen Tag“ schreitet sie aus dem Wasser, allerdings im orangefarbenen Zweiteiler mit Triangel-Top. Doch ihr breiter weißer Gürtel mit großem Messer grüßt klar in Richtung ihrer Vorgängerin. Klar auch, dass Berry mit dieser Szene selbst zum Teil des kollektiven Bikini- Gedächtnisses werden sollte. Ähnlich einprägsam waren Bilder von Brigitte Bardot, Raquel Welch, Claudia Schiffer oder Heidi Klum. (dpa)