Berlin/Madrid. Der Hund ist nicht nur bester Freund des Menschen – er kann sogar Leben retten. Ein spanischer Polizeihund beherrscht Verblüffendes.

Treuer Begleiter, Beschützer, Schmusetier: Hunde gelten als bester Freund des Menschen – und lassen sich mit etwas Geduld oft erstaunliche Tricks und Fähigkeiten antrainieren. Dass die gezielte Dressur einen Vierbeiners sogar zu einem potenziellen Lebensretter machen kann, zeigt nun die Stadtpolizei von Madrid.

Die Beamten brachten Polizeihund Poncho die Herz-Lungen-Wiederbelebung bei, auch bekannt als Reanimation per Herzdruckmassage. Ponchos verblüffende Fähigkeiten sind auch in einem Video zu sehen, das die Beamten aus Madrid auf Twitter posteten.

Behandlung inklusive Puls-Kontrolle

Darin sieht man einen Polizisten, der vortäuscht, zusammenzubrechen. Poncho, der eine blaue Polizeilampe auf den Rücken geschnallt hat, eilt sofort zu dem scheinbar leblosen Beamten. Unermüdlich springt der Hund mit den Vorderpfoten auf die Brust des Mannes und schmiegt seinen Kopf in den Nacken des Polizisten – offenbar, um seinen Puls zu kontrollieren. Erst als der Beamte aufsteht, beendet das Tier seinen Rettungseinsatz.

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In dem Tweet der Polizei von Madrid, der mittlerweile mehr als zwei Millionen mal geteilt wurde, loben die Beamten ihren „Compañero“ Poncho für seine „heroische Leistung “. Nicht einen Moment habe das Tier gezögert, das Leben des Mannes zu retten – und zwar mit einer „meisterhaft ausgeführten“ Reanimationsmaßnahme.

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weitere Videos

    „Der Hund“, so zitiert der Lobestext im Tweet den US-amerikanischen Schriftsteller John Billings, „ist das einzige Wesen auf der Welt, das dich mehr lieben wird als du dich selbst“.

    Herzstillstand trifft jährlich Zehntausende Deutsche außerhalb der Klinik

    Die Herz-Lungen-Wiederbelebung ist eine der wichtigen lebensrettenden Erste-Hilfe-Techniken, die bei einem Kreislaufstillstand durchgeführt werden sollten. Wird nicht schnell genug gehandelt, drohen den Betroffenen irreversible Schäden bis hin zum Tod, da das Gehirn bereits nach etwa drei Minuten nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.

    Jedes Jahr bleibt bei mehr als 50.000 Menschen allein in Deutschland das Herz stehen, während sie sich nicht in ärztlicher Aufsicht – etwa in einem Krankenhaus – aufhalten. Das zeigen Daten der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI).

    Viele Deutsche trauen sich Ersthelfer-Maßnahmen nicht zu

    Doch viele Menschen, die potenziell helfen könnten, trauen sich eine Reanimation offenbar nicht zu. Laut der DGAI wagen nur bei rund einem Drittel der Notfälle Anwesende solche Wiederbelebungsversuche als Ersthelfer, bis der Notarzt eintrifft. Dabei kann diese Methode bei korrekter Durchführung die Überlebenschancen deutlich erhöhen.

    Insofern sollten sich mehr Menschen ein Beispiel an Poncho nehmen. Der Vierbeiner ist übrigens nicht der erste Hund, der diese Technik erlernt hat. Schon im Jahr 2017 sorgte ein deutscher Schäferhund für Aufsehen, nachdem er die Herz-Lungen-Wiederbelebung an seinem Besitzer durchgeführt hatte, der ebenfalls einen Kollaps vorgetäuscht hatte. (nsa)