Wuppertal. Nach der Explosion in Wuppertal scheint die Ursache klar: Einer der Bewohner soll sich an den Gasleitungen zu schaffen gemacht haben.

Die verheerende Explosion eines Wohnhauses in Wuppertal soll nach ersten Erkenntnissen der Behörden ein Bewohner des Hauses selbst herbeigeführt haben. Der 54 Jahre alte Mann stehe unter dem Verdacht des mehrfachen versuchten Mordes, indem er die Gasinstallation des Hauses manipuliert habe, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mit. Vier Nachbarn und er selbst wurden verletzt.

Experten einer Mordkommission und Sachverständige für Brand- und Explosionsursachen hatten laut Mitteilung in den Trümmern des völlig zerstörten Hauses Hinweise dafür gefunden, dass sich jemand an den Gasleitungen zu schaffen gemacht habe. Der Verdächtige habe aber zu dem Sachverhalt noch nicht befragt werden können, da er noch schwer verletzt im Krankenhaus liege. Auch die anderen Verletzten wurden noch behandelt.

Nach ersten Einschätzungen der Polizei soll der Mann private Probleme gehabt und in der Vergangenheit bereits angekündigt haben, nicht mehr leben zu wollen. Bisher habe er aber mit ärztlicher Unterstützung davon abgehalten werden können, sein Leben zu beenden, hieß es weiter. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an.

Großer Teil des Hauses weggesprengt

Die Explosion hatte die Wohnstraße in der Nacht zu Sonntag kurz vor Mitternacht erschüttert. Wenig später waren Flammen aus dem Gebäude geschlagen. Die Feuerwehr rettete fünf Bewohner verletzt. Andere Nachbarn brachten sich selbst in Sicherheit. Das Haus brannte aus, die Überreste stürzten wenig später in sich zusammen.

Am Brandort bot sich am Sonntag ein Bild der Zerstörung: Ein großer Teil des Hauses mit drei Etagen und einem Dachgeschoss war regelrecht weggesprengt. Die Fassade sowie die Böden mehrerer Stockwerke und das Dach fehlten. Aus den Trümmern stiegen auch am Sonntagmorgen noch Rauchschwaden auf. Ein von Hausteilen getroffenes Auto stand als Totalschaden auf der Straße.

Mehrstöckiges Haus zerstört in Wuppertal

Mitten in der Nacht gibt es einen Knall, Flammen lodern: In Wuppertal gab es in der Nacht zum Sonntag eine heftige Explosion in einem Wohnhaus.
Mitten in der Nacht gibt es einen Knall, Flammen lodern: In Wuppertal gab es in der Nacht zum Sonntag eine heftige Explosion in einem Wohnhaus. © dpa | Gianni Gattus
Den Rettungskräften bot sich am Morgen ein Bild der Zerstörung.
Den Rettungskräften bot sich am Morgen ein Bild der Zerstörung. © dpa | Henning Kaiser
Das Gebäude ist einsturzgefährdet.
Das Gebäude ist einsturzgefährdet. © dpa | Henning Kaiser
Ein Großteil des Hauses mit drei Etagen und einem Dachgeschoss war regelrecht weggesprengt.
Ein Großteil des Hauses mit drei Etagen und einem Dachgeschoss war regelrecht weggesprengt. © dpa | Henning Kaiser
Totalschaden: Ein Auto wurde von Teilen des Hauses getroffen.
Totalschaden: Ein Auto wurde von Teilen des Hauses getroffen. © dpa | Henning Kaiser
Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen.
Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen. © dpa | Henning Kaiser
Fünf Menschen wurden schwer verletzt, Dutzende wurden gerettet. Vermisst wird niemand mehr.
Fünf Menschen wurden schwer verletzt, Dutzende wurden gerettet. Vermisst wird niemand mehr. © dpa | Henning Kaiser
Die Explosion hatte in der Nacht zu Sonntag die Gegend erschüttert.
Die Explosion hatte in der Nacht zu Sonntag die Gegend erschüttert. © dpa | Claudia Otte
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Die Flammen loderten nach der Explosion in mehreren Etagen. Etliche Bewohner – auch der Nachbarhäuser – rannten ins Freie. Andere waren vom Fluchtweg durchs Treppenhaus abgeschnitten und riefen aus den Fenstern um Hilfe.

Die Retter brachten die eingeschlossenen Menschen über Drehleitern in Sicherheit. Die Brandmauer zum direkten Nachbarhaus schien der Detonation standgehalten zu haben. (dpa)

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