Los Angeles. Bei den MTV-Awards gibt es einen klaren Sieger: „Black Panther“ erhielt mehrere Preise. Auch die Serie „Stranger Things“ hatte Erfolg.

Reichlich schwarze Gewinner, ein schwuler Kuss, eine lesbische Preisträgerin: Mit dem immer noch nachklingenden Erfolg des Superheldenfilms „Black Panther“ haben die MTV Movie & TV Awards ein Zeichen für Vielfalt unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht und sexuellen Vorlieben gesetzt.

Der Marvel-Hit räumte am Montag (Ortszeit) den Hauptpreis als bester Film sowie drei weitere Auszeichnungen ab. An dem zweistündigen Abend in Kalifornien machten sich die Preisträger für Afroamerikaner und zugleich für Frauen und Homosexuelle in dem vorwiegend jungen Publikum stark.

Besonders bewegend fasste das Schauspieler Keiynan Lonsdale zusammen, der die Auszeichnung für den besten Kuss im Film „Love, Simon“ entgegennahm. „An jeden Jungen, du kannst deine Träume Leben und Kleider tragen“, sagte Lonsdale und zeigte auf der Bühne seinen weißen, langen Rock. „Du kannst deine Träume ausleben und denjenigen küssen, den du liebst - egal, welchem Geschlecht er angehört.“

MTV Awards im Zeichen von „Black Panther“

Die schwarze, lesbische Schauspielerin und Produzentin Lena Waithe, die den „Trailblazer“-Preis für ihre Vorreiterrolle gewann, jubelte an ihrem Platz. „Frohen Pride-Monat“, sagte auch Popstar Lady Gaga mit Blick auf den von der LGBTQ-Gemeinde gefeierten Pride-Monat Juni.

Gastgeberin Tiffany Haddish.
Gastgeberin Tiffany Haddish. © REUTERS | MARIO ANZUONI

Mit Komikerin Tiffany Haddish, die als erste schwarze Frau durch die MTV Movie Awards führte, schien der Sender ebenfalls Flagge zeigen zu wollen. „Es ist ein großes Jahr für schwarze Menschen gewesen“, sagte Haddish zum Auftakt. Der Kassenschlager „Black Panther“ war bei den Preisen, bei denen Fans per Abstimmung über die Sieger entscheiden, mit sieben Nominierungen als Favorit ins Rennen gegangen. Die Preise wurden dieses Jahr zum 27. Mal verliehen.

„Black Panther“-Star Chadwick Boseman wollte die Begeisterung für Afroamerikaner auch zumindest symbolisch in den Alltag abseits der glamourösen Film- und Fernsehwelt tragen: Als er den Preis als bester Held gewonnen hatte, holte er James Shaw Jr. auf die Bühne. Der Afroamerikaner hatte einem Angreifer die Waffe entrissen, als dieser in einem Restaurant in Nashville (Tennessee) vier Menschen erschossen hatte. Boseman bezeichnete Shaw Jr. als „Held im wirklichen Leben“ und sagte, die Trophäe solle bei ihm zu Hause stehen.

Die bei Netflix laufende Serie „Stranger Things“ war ging mit vier Preisen als weiterer Gewinner aus dem Abend im kalifornischen Santa Monica hervor. Der Science-Fiction-Titel gewann unter anderem die Preise als beste Serie und Millie Bobby Brown darin für die beste schauspielerische Leistung in einer Serie. Die Fernsehkategorien waren im vergangenen Jahr erstmals Teil der MTV-Awards. (dpa)