Berlin. Die Zahl der Hausbesuche soll laut einem Bericht auf rund 24,6 Millionen gesunken sein. Das habe eine Anfrage der Linkspartei ergeben.

Die Zahl der Hausbesuche von Ärzten ist nach einem Medienbericht in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Gab es 2009 noch 30,3 Millionen Hausarztbesuche bundesweit bei gesetzlichen Versicherten, waren es 2016 nur noch 25,1 Millionen.

Für das Vorjahr liegt bisher lediglich eine Hochrechnung vor, nach der die Zahl weiter auf 24,6 Millionen gesunken ist. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei hervor, aus der das ARD-Hauptstadtstudio am Mittwoch zitiert.

Grund sei die Sorge um drohende Rückzahlungen

Gelegentlich berichten Ärzte, dass sie Geld an die Krankenkassenärztliche Vereinigung zurückzahlen sollen, weil sie zu viele Hausbesuche machen würden. Im Juli 2017 berichtete der „SWR“ über einen Landarzt aus Rheinland-Pfalz, der laut eigenen Angaben rund 750.000 Euro zurückzahlen sollte. Die Begründung sei gewesen, dass er unwirtschaftlich arbeite.

Der Gesundheitsexperte der Linkspartei, Achim Kessler, sieht das als Grund für den Rückgang der Hausbesuche. „Problematisch sind nicht die wenigen Fälle, in denen Hausärzte Rückzahlungen leisten müssen, sondern gravierend ist die Höhe der Rückzahlung. Das hat auf andere Hausärzte eine abschreckende Wirkung, möglichst wenige Hausbesuche zu machen.“

Laut schriftlicher Antwort der Bundesregierung müssen die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Krankenkassen die Wirtschaftlichkeit der ärztlichen Leistungen prüfen. Diese fällt jedoch regional unterschiedlich aus. (dpa)