Berlin/Mainz. Ein unglücklich formulierter ZDF-Tweet über eine NS-Doku sorgt auf Twitter für reichlich Kritik. So erklärt der Sender den Fauxpas.

Das ZDF sieht sich auf Twitter heftiger Kritik ausgesetzt. Grund dafür ist ein bereits gelöschter Tweet, in dem für eine Doku über Idole in der NS-Zeit geworben wird. Dazu postete der Sender am Freitag einen Link mit einem Vorschaufoto von einer in einer Reihe stehenden Fußballmannschaft, die geschlossen den Hitlergruß zeigt.

Allein das sorgte nicht für Kritik. Vielmehr ging es um den Teaser des Tweets, in dem es hieß: „Wir lieben und bewundern sie, auch heute noch – die Helden und Stars der 30er und 40er Jahre. Helden der Propaganda, denn das waren sie, die Lieblinge und Idole der Nazi-Zeit.“

„Wenn ein öffentlich-rechtlicher Sender im Jahr 2018 die „Helden und Lieblinge“ der Nazi-Propaganda „auch heute noch“ liebt und bewundert“, schrieb etwa ein Nutzer. „Das ist zum einen zum Fremdschämen, zum anderen bin ich entsetzt über die Verantwortlichen in der Redaktion, dass dieser Tweet erscheinen konnte und noch immer zu lesen ist“, findet ein anderer.

ZDF entschuldigt sich auf Twitter

Dabei ist der Tweet längst nicht der einzige Kritikpunkt. Denn der unglücklich formulierte Teaser-Text ist auch auf der ZDF-Webseite zusehen gewesen. Nach der Kritik wurde auch dieser Text ausgetauscht.

Er klingt nun weniger missverständlich: „Mit ihrer Hilfe versuchten die Nationalsozialisten, Macht und Ideologie im Herzen der Menschen zu verankern. Spitzensportler wie den Boxer Max Schmeling und den Bergsteiger Heinrich Harrer machte Hitler zu nützlichen Idolen – ob sie wollten oder nicht.“

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Das ZDF entschuldigte sich wenig später auf Twitter für den Beitrag. „Ihr habt natürlich vollkommen recht. Wir haben gerade den Tweet gelöscht, der so hätte niemals rausgehen dürfen. #transparenztweet.“

Wie konnte es zu dem Tweet kommen? „Der Text zum Link wurde automatisch generiert. Da er missverständlich war, wurde er gelöscht“, sagte ein Sprecher auf Anfrage unserer Redaktion.