Oyten. „Wir sind schockiert über das Verhalten“: Wütende Feuerwehrleute machen sich in einem emotionalen Facebook-Post über Autofahrer Luft.
„Es ist das Allerletzte, was gerade auf der A1 geschieht“: Die Freiwillige Feuerwehr Oyten hat mit einem emotionalen Facebook-Post für Aufsehen gesorgt. Innerhalb eines Tages wurde er mehr als 4800 Mal geteilt.
Einsatzkräfte waren am Donnerstag zu einem schweren Unfall auf der Autobahn gerufen worden. Dort war ein Fahrer eines Sattelzuges zwischen den Anschlussstellen Oyten und Posthausen in Richtung Hamburg von der Fahrbahn abgekommen.
Er prallte dabei gegen einen anderen Lkw, der schließlich umkippte. Auch zwei nachfolgende Autos wurden beim Unfall beschädigt.
Rettungskräfte werden beschimpft
Wie die Polizei berichtet, hatten die Rettungskräfte „erhebliche Probleme“, zum Unfallort zu gelangen. Denn viele Auto- und Lkw-Fahrer hatten keine Rettungsgasse gebildet.
Wie schlimm es auf der A 1 wirklich zuging, lässt der Facebook-Post der Freiwilligen Feuerwehr erahnen. „Wir sind schockiert über das Verhalten der LKW und Autofahrer!“, heißt es in dem Beitrag. „Es funktioniert nichts, aber auch gar nichts!!!!“
Doch nicht nur das: Zwei Feuerwehrleute mussten laut den Schilderungen zwei Kilometer zu Fuß laufen, um die Rettungsgasse einzuleiten – um dafür von einigen noch beschimpft zu werden.
Gaffer auf der Gegenfahrbahn
In einem weiteren Beitrag schildern die Einsatzkräfte die Situation auf der Autobahn: Ein Lkw habe quer auf der Mittelleitplankegelegen und ein weiterer stark deformiert dahinter gestanden.“ Man habe auslaufende Betriebsstoffe aufgenommen und die Einsatzstelle abgesichert. Die Fahrer seien ins Krankenhaus gekommen. Und weiter: „Zur nicht vorhandenen gebildeten Rettungsgasse brauchen wir ja nichts weiter sagen.“
Auf der Gegenfahrbahn kam es zu Behinderungen. Laut Polizei fuhren einige Gaffer langsam am Unfallort vorbei, um davon Fotos zu machen. Gegen sie wird nun ermittelt.
Die Bergung des Sattelzuges dauerte mehrere Stunden. Zwischenzeitlich musste die A 1 voll gesperrt werden. Die beiden Lkw-Fahrer wurden leicht verletzt.
Auf der A 24 musste Notarzt vier Kilometer laufen
Erst am Dienstag hatte es einen ähnlichen Vorfall auf der A 24 in Richtung Berlin gegeben. Weil die Rettungsgasse fehlte, mussten die Einsatzkräfte vier Kilometer vor der Unfallstelle parken und zu Fuß laufen. Das dauerte eine halbe Stunde. (jha/nsa)