Der Kokain-Konsum in Europa steigt an, zeigt ein EU-Bericht. Sorgen macht den Experten auch, dass die Herstellung von Drogen zunimmt.

Der Verkauf und Konsum der illegalen Aufputschdroge Kokain hat in Europa zugenommen. Zu diesem Ergebnis kommt der Jahresbericht der Beobachtungsstelle der Europäischen Union für Drogen und Drogensucht. Der Bericht wurde am Donnerstag in Brüssel von Behördenchef Alexis Goosdeel und EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos vorgestellt.

Demnach hat die Reinheit der verkauften Droge im Durchschnitt zugenommen. In vielen Städten wurden zuletzt mehr Kokainrückstände im Abwasser festgestellt als im Vorjahr, auch wurden häufiger Drogenfunde gemacht.

Herstellung von Drogen in der EU nimmt zu

Die jüngsten verfügbaren Daten beziehen sich auf 2016. In dem Jahr wurden in der Europäischen Union etwa 98.000 Sicherstellungen von Kokain gemeldet, dies entsprach 70,9 Tonnen. „Verglichen mit dem Vorjahr nahm die Menge des 2016 beschlagnahmten Kokains geringfügig, die Anzahl der Beschlagnahmen hingegen deutlich zu.“

Sorgen bereitet den Experten auch das Auftauchen neuer synthetischer Opioide, die in den USA für eine schwere Drogenkrise verantwortlich sind. Außerdem gebe es Hinweise, dass die Herstellung von Drogen innerhalb Europas zunehme. Die EU-Drogenbeobachtungsstelle mit Sitz in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon liefert nur Daten und Statistiken – Prävention und Bekämpfung liegen in der Zuständigkeit der Mitgliedsstaaten der Union. (dpa)