Genf. Vor der Küste Jemens ist ein Flüchtlingsboot mit mindestens 100 Menschen verunglückt. Es soll Dutzende Tote sowie Vermisste geben.

Wenige Tage nach dem verheerenden Unglück eines Flüchtlingsbootes vor Tunesien hat sich vor der Küste Jemens eine ähnliche Katastrophe abgespielt. Nach Angaben der Organisation für Migration (IOM) kamen mindestens 46 Migranten um, als ihr Schiff am Mittwoch im Golf von Aden bei hohem Wellengang kenterte. 16 Menschen wurden vermisst, wie die Organisation am Abend in Genf berichtete.

Menschenschmuggler hatten nach ihren Angaben mindestens 100 Menschen auf das Boot gepfercht, das am Dienstag in Boosaaso in Somalia ablegte. An Bord seien Äthiopier gewesen, die auf der Suche nach Arbeit womöglich über das Bürgerkriegsland Jemen in die Golfstaaten weiterziehen wollten.

Das Boot sei die ganze Nacht unterwegs gewesen und sei kurz vor dem Anlegen an der Küste Jemens von hohen Wellen erfasst worden. Für die Menschen an Bord habe es nach Angaben von Überlebenden keine Schwimmwesten gegeben.

Vor Tunesien waren am Wochenende wahrscheinlich 112 Menschen ums Leben gekommen, als ein Boot mit Flüchtlingen und Migranten kenterte. 68 Menschen konnten vor den Kerkenna-Inseln im Osten des Landes gerettet werden. (dpa)