New York. Bill Clinton kennt sich aus auf den Fluren Washingtons. Dieses Wissen lässt der Ex-US-Präsident in seinen neuen Roman einfließen.

Ein Computervirus, das die Infrastruktur der USA zerstören soll und Millionen gefährdet. Ein Attentat auf eine hochbegabte Hackerin. Ein Amtsenthebungsverfahren, Verrat im Weißen Haus und mittendrin ein Präsident, der abtauchen muss und nicht weiß, auf wen er sich noch verlassen kann: Der am Montag erschienene Roman „The President Is Missing“ hat alle Zutaten für einen politischen Thriller erster Güteklasse. Es schreiben: Bestsellerautor James Patterson und der frühere US-Präsident Bill Clinton.

Es ist ein ungewöhnliches Autoren-Duo, das da gemeinsam zur Feder gegriffen hat, aber die Rechnung geht auf. Patterson hat unfassbare 375 Millionen Bücher verkauft und hält inzwischen den Rekord für die meisten Bestseller im regelmäßigen „New York Times“-Ranking. Und Demokrat Clinton, der 1993 bis 2001 regierte, kennt die Schaltzentralen Washingtons und deren geheime Abläufe bestens.

Die Realität als Hintergrund

Beim Schreiben hätten sie sich vor allem „gegenseitig zugehört“ und „respektiert“, sagen die Autoren bei der Buchvorstellung am Montag in New York. Das Manuskript wanderte zwischen ihnen dabei hin und her wie ein Tischtennisball.

Das sind die US-Präsidenten seit 1945

Joseph
Joseph "Joe" Robinette Biden Jr.: Der Demokrat hatte bereits unter Barack Obama als Vize-Präsident gedient. Nach einem schmutzigen Wahlkampf vonseiten des Republikaners Donald Trump setzte sich Biden im Herbst 2020 deutlich gegen seinen Kontrahenten durch. Trump warf Biden vor, die Wahl gefälscht zu haben - legte aber nie Beweise dafür vor. Trumps wütende Anhänger griffen daraufhin am 6. Januar 2021 das Kapitol an. Biden ist seit seiner Vereidigung am 20. Januar 2021 der 46. Präsident der USA. An seiner Seite: Die erste Vizepräsidentin, die außerdem eine Schwarze ist - die Juristin Kamala Harris. © Bernd von Jutrczenka/dpa
Am 9. November 2016 ist der Republikaner Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA gewählt worden. Im Rennen um das Weiße Haus hat sich der Milliardär gegen seine Kontrahentin Hillary Clinton durchgesetzt. Keiner hat soviel Aufmerksamkeit erregt, keiner wird so häufig parodiert, so innig geliebt und so leidenschaftlich gehasst, wie der Sohn eines Immobilienmoguls und Enkel eines deutschen Auswanderers. Sein Credo: „Dies ist kein Wahlkampf, dies ist eine Bewegung.“
Am 9. November 2016 ist der Republikaner Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA gewählt worden. Im Rennen um das Weiße Haus hat sich der Milliardär gegen seine Kontrahentin Hillary Clinton durchgesetzt. Keiner hat soviel Aufmerksamkeit erregt, keiner wird so häufig parodiert, so innig geliebt und so leidenschaftlich gehasst, wie der Sohn eines Immobilienmoguls und Enkel eines deutschen Auswanderers. Sein Credo: „Dies ist kein Wahlkampf, dies ist eine Bewegung.“ © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
Barack Obama war der 44. Präsident der Vereinigten Staaten – und der erste afro-amerikanische Regierungschef. Er war von 2009 bis 2017 im Amt. Zu Beginn seiner Amtszeit brachte er ein großes Konjunkturprogramm an den Start, später ermöglichte er vielen Bürgern mit der Gesundheitsreform, die auch „Obamacare“ genannt wird, Zugang zu einer Krankenversicherung. Für „außergewöhnliche Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken“ erhielt Obama 2009 den Friedensnobelpreis. 2012 wurde Obama für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.
Barack Obama war der 44. Präsident der Vereinigten Staaten – und der erste afro-amerikanische Regierungschef. Er war von 2009 bis 2017 im Amt. Zu Beginn seiner Amtszeit brachte er ein großes Konjunkturprogramm an den Start, später ermöglichte er vielen Bürgern mit der Gesundheitsreform, die auch „Obamacare“ genannt wird, Zugang zu einer Krankenversicherung. Für „außergewöhnliche Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken“ erhielt Obama 2009 den Friedensnobelpreis. 2012 wurde Obama für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. © imago/UPI Photo | imago stock&people
George W. Bush war erst knapp acht Monate im Amt, als es zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 kam. Bush, der von 2001 bis 2009 amtierte, rief den „Krieg gegen den Terror“ aus. US-Militärs griffen im Irak und in Afghanistan ein, mit dem „Patriot Act“ wurden Bürgerrechte zugunsten einfacherer Terrorabwehr eingeschränkt. Gegen Ende seiner Präsidentschaft rutschten die USA in die größte Finanzkrise seit 1929 – einige Banken müssen nach dem Platzen der Immobilienblase Insolvenz anmelden.
George W. Bush war erst knapp acht Monate im Amt, als es zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 kam. Bush, der von 2001 bis 2009 amtierte, rief den „Krieg gegen den Terror“ aus. US-Militärs griffen im Irak und in Afghanistan ein, mit dem „Patriot Act“ wurden Bürgerrechte zugunsten einfacherer Terrorabwehr eingeschränkt. Gegen Ende seiner Präsidentschaft rutschten die USA in die größte Finanzkrise seit 1929 – einige Banken müssen nach dem Platzen der Immobilienblase Insolvenz anmelden. © imago stock&people | imago stock&people
Unter Bill Clinton, dem 42. Präsidenten der Vereinigten Staaten, näherten sich die USA weiter an ihre ehemaligen Erzfeinde aus China und Russland an. Außerdem setzte Clinton viel Energie auf die Entschuldung seines Landes. Unter ihm unterzeichneten die USA das Kyoto-Protokoll, das erstmals den Klimaschutz völkerrechtlich bindend machte. Die letzten Jahre seiner zwei Amtszeiten (1993 bis 2001) wurden überschattet durch seine Affäre mit Monica Lewinsky und den Crash der Börsenkurse der New Economy. Wegen der Lewinsky-Affäre wurde gegen ihn sogar ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet, das er aber überstand.
Unter Bill Clinton, dem 42. Präsidenten der Vereinigten Staaten, näherten sich die USA weiter an ihre ehemaligen Erzfeinde aus China und Russland an. Außerdem setzte Clinton viel Energie auf die Entschuldung seines Landes. Unter ihm unterzeichneten die USA das Kyoto-Protokoll, das erstmals den Klimaschutz völkerrechtlich bindend machte. Die letzten Jahre seiner zwei Amtszeiten (1993 bis 2001) wurden überschattet durch seine Affäre mit Monica Lewinsky und den Crash der Börsenkurse der New Economy. Wegen der Lewinsky-Affäre wurde gegen ihn sogar ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet, das er aber überstand. © imago stock & people | imago stock & people
George Bush war von 1989 bis 1993 US-Regierungschef. Nach dem Zerfall der Sowjetunion sprach er sich unter anderem für die deutsche Wiedervereinigung aus. Er ordnete auch die Operation „Desert Storm“ an – den zweiten Golfkrieg. Letztendlich stolperte er bei dem Kampf zur Wiederwahl darüber, dass er entgegen seiner Wahlkampfversprechen Steuererhöhungen durchgesetzt hatte.
George Bush war von 1989 bis 1993 US-Regierungschef. Nach dem Zerfall der Sowjetunion sprach er sich unter anderem für die deutsche Wiedervereinigung aus. Er ordnete auch die Operation „Desert Storm“ an – den zweiten Golfkrieg. Letztendlich stolperte er bei dem Kampf zur Wiederwahl darüber, dass er entgegen seiner Wahlkampfversprechen Steuererhöhungen durchgesetzt hatte. © imago stock & people | imago stock & people
Der erklärte Antikommunist Ronald Reagan fuhr außenpolitisch eine harte Linie. Im Kalten Krieg setzte der 40. US-Präsident auf eine massive Aufrüstung und ordnete die Invasion auf Grenada an. Er kurbelte die US-Wirtschaft erfolgreich an, allerdings auf Kosten eines sehr großen Haushaltsdefizits. Seine Amtszeit dauerte vom 20. Januar 1981 bis zum 20. Januar 1989.
Der erklärte Antikommunist Ronald Reagan fuhr außenpolitisch eine harte Linie. Im Kalten Krieg setzte der 40. US-Präsident auf eine massive Aufrüstung und ordnete die Invasion auf Grenada an. Er kurbelte die US-Wirtschaft erfolgreich an, allerdings auf Kosten eines sehr großen Haushaltsdefizits. Seine Amtszeit dauerte vom 20. Januar 1981 bis zum 20. Januar 1989. © imago stock & people | imago stock & people
Jimmy Carter, der vom 20. Januar 1977 bis zum 20. Januar 1981 US-Präsident war, legte seinen Fokus außenpolitisch vor allem auf den Nahen Osten und Abrüstungsgespräche mit der Sowjetunion. Innenpolitisch engagierte er sich besonders in der Bildungs- und Umweltpolitik, konnte die Wirtschaftskrise der USA jedoch nicht beenden. Nach seiner Präsidentschaft setzte sich Carter für Menschenrechte ein, was ihm 2002 den Friedensnobelpreis einbrachte.
Jimmy Carter, der vom 20. Januar 1977 bis zum 20. Januar 1981 US-Präsident war, legte seinen Fokus außenpolitisch vor allem auf den Nahen Osten und Abrüstungsgespräche mit der Sowjetunion. Innenpolitisch engagierte er sich besonders in der Bildungs- und Umweltpolitik, konnte die Wirtschaftskrise der USA jedoch nicht beenden. Nach seiner Präsidentschaft setzte sich Carter für Menschenrechte ein, was ihm 2002 den Friedensnobelpreis einbrachte. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Gerald Ford ist der bisher einzige US-Präsident, der nicht gewählt oder bestätigt wurde. Er rückte am 20. Januar 1969 für den zurückgetretenen Richard Nixon ins Amt. Auch sein Vorgänger als Vizepräsident, Spiro Agnew, war zurückgetreten - wegen einer Korruptionsaffäre. Ford begnadigte Nixon für alle seine im Amt begangenen Vergehen, was ihm viel Kritik einbrachte. Außerdem ordnete er den kompletten Rückzug der US-Truppen aus Vietnam an. Seine Wiederwahl scheiterte, am 20. Januar 1977 schied er aus dem Amt.
Gerald Ford ist der bisher einzige US-Präsident, der nicht gewählt oder bestätigt wurde. Er rückte am 20. Januar 1969 für den zurückgetretenen Richard Nixon ins Amt. Auch sein Vorgänger als Vizepräsident, Spiro Agnew, war zurückgetreten - wegen einer Korruptionsaffäre. Ford begnadigte Nixon für alle seine im Amt begangenen Vergehen, was ihm viel Kritik einbrachte. Außerdem ordnete er den kompletten Rückzug der US-Truppen aus Vietnam an. Seine Wiederwahl scheiterte, am 20. Januar 1977 schied er aus dem Amt. © imago stock&people | imago stock&people
Richard Nixon, der vom 20. Januar 1969 bis zum 9. August 1974 im Amt war, ist der bis heute einzige US-Präsident, der zurückgetreten ist. Unter ihm fand der Vietnamkrieg ein Ende, er gründete sowohl die Wetterbehörde Amtrak als auch die Anti-Drogen-Behörde DEA. Er stolperte letztlich aber über die Watergate-Affäre, in deren Rahmen sich die Regierung Nixon mehrerer Fälle von Amtsmissbrauch schuldig gemacht hatte.
Richard Nixon, der vom 20. Januar 1969 bis zum 9. August 1974 im Amt war, ist der bis heute einzige US-Präsident, der zurückgetreten ist. Unter ihm fand der Vietnamkrieg ein Ende, er gründete sowohl die Wetterbehörde Amtrak als auch die Anti-Drogen-Behörde DEA. Er stolperte letztlich aber über die Watergate-Affäre, in deren Rahmen sich die Regierung Nixon mehrerer Fälle von Amtsmissbrauch schuldig gemacht hatte. © imago stock & people | imago stock & people
Als Vizepräsident trat Lyndon B. Johnson nach der Ermordung John F. Kennedys an dessen Stelle, wurde aber auch ein Jahr später durch Wahlen im Amt bestätigt. Unter ihm wird die Rassentrennung abgeschafft, zudem wird Minderheiten das Wahlrecht verliehen. Er installiert zudem öffentliche Krankenversicherungen. Spannungen in der Bevölkerung gibt es allerdings wegen des Vietnamkriegs. Am Ende seiner Amtszeit bemüht er sich um Friedensverhandlungen, die er aber nicht zu Ende bringen kann. Er verzichtet auf eine Wiederwahl und scheidet am 20. Januar 1969 aus dem Amt.
Als Vizepräsident trat Lyndon B. Johnson nach der Ermordung John F. Kennedys an dessen Stelle, wurde aber auch ein Jahr später durch Wahlen im Amt bestätigt. Unter ihm wird die Rassentrennung abgeschafft, zudem wird Minderheiten das Wahlrecht verliehen. Er installiert zudem öffentliche Krankenversicherungen. Spannungen in der Bevölkerung gibt es allerdings wegen des Vietnamkriegs. Am Ende seiner Amtszeit bemüht er sich um Friedensverhandlungen, die er aber nicht zu Ende bringen kann. Er verzichtet auf eine Wiederwahl und scheidet am 20. Januar 1969 aus dem Amt. © imago stock & people | imago stock & people
John F. Kennedy übernahm das Amt am 20. Januar 1961 und amtierte bis zu seiner Ermordung am 22. November 1963 in Dallas. In seine Amtszeit fielen die Kuba-Krise, der Bau der Berliner Mauer und der Beginn des Vietnamkriegs. Kennedy setzte sich für die Aufhebung der Rassentrennung ein, konnte sich innenpolitisch aber kaum verwirklichen.
John F. Kennedy übernahm das Amt am 20. Januar 1961 und amtierte bis zu seiner Ermordung am 22. November 1963 in Dallas. In seine Amtszeit fielen die Kuba-Krise, der Bau der Berliner Mauer und der Beginn des Vietnamkriegs. Kennedy setzte sich für die Aufhebung der Rassentrennung ein, konnte sich innenpolitisch aber kaum verwirklichen. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Dwight D. Eisenhower brachte sich in Stellung, nachdem klar war, dass sein Vorgänger Truman keine zweite Kandidatur anstreben würde. Der parteilose Eisenhower hatte sich als einer der führenden Generäle im Zweiten Weltkrieg verdient gemacht und wurde sowohl von Demokraten als auch von Republikanern umworben. Schließlich amtierte er als Mitglied der Republikaner – vom 20. Januar 1953 bis zum 20. Januar 1961. Er baute das US-Autobahnnetz aus und gründete die Weltraumbehörde Nasa.
Dwight D. Eisenhower brachte sich in Stellung, nachdem klar war, dass sein Vorgänger Truman keine zweite Kandidatur anstreben würde. Der parteilose Eisenhower hatte sich als einer der führenden Generäle im Zweiten Weltkrieg verdient gemacht und wurde sowohl von Demokraten als auch von Republikanern umworben. Schließlich amtierte er als Mitglied der Republikaner – vom 20. Januar 1953 bis zum 20. Januar 1961. Er baute das US-Autobahnnetz aus und gründete die Weltraumbehörde Nasa. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Harry S. Truman, der vom 12. April 1945 bis zum 20. Januar 1953 amtierte, trat das Amt des Präsidenten wenige Wochen vor Ende des Weltkriegs in Europa an. Unter seiner Führung warfen US-Streitkräfte die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki ab, 1950 ließ Truman seine Truppen in den Koreakrieg ziehen. Unter dem Namen „Fair Deal“ bemühte er sich um soziale Reformen, die allerdings nur zum Teil durch den Kongress gingen. Außerdem hob er die Rassentrennung im Militär auf.
Harry S. Truman, der vom 12. April 1945 bis zum 20. Januar 1953 amtierte, trat das Amt des Präsidenten wenige Wochen vor Ende des Weltkriegs in Europa an. Unter seiner Führung warfen US-Streitkräfte die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki ab, 1950 ließ Truman seine Truppen in den Koreakrieg ziehen. Unter dem Namen „Fair Deal“ bemühte er sich um soziale Reformen, die allerdings nur zum Teil durch den Kongress gingen. Außerdem hob er die Rassentrennung im Militär auf. © imago stock&people | imago stock&people
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Inhaltlich fügt sich „The President Is Missing“ (etwa: Der Präsident ist verschwunden) ins heutige Amerika ein. Spezialisten bei Militär und Geheimdiensten wappnen das Land gegen Cyberangriffe, Terrorgruppen wie „Islamischer Staat“ und Al-Kaida schüren Angst. China, Nordkorea und Russland gelten als Gegenspieler, Israel und Deutschland als Verbündete.

„Diktat der Sofortbefriedigung“

Das tägliche Informationskarussell dreht sich dabei immer schneller: „Die Teilhabe an der Demokratie steht in einer Welt aus Twitter, Snapchat, Facebook und Nachrichtensendungen rund um die Uhr zunehmend unter dem Diktat der Sofortbefriedigung“, hört man den fiktiven Präsidenten Jonathan Duncan denken.

Trotz seiner Spitzenberater wie Stabschefin Carolyn Brock ist Duncan bald auf sich allein und ein paar ungewöhnliche Partner gestellt. Er stiehlt sich aus dem White House, um abseits seiner Personenschützer den mysteriösen Informanten Augie sowie heimlich die israelische Premierministerin und den deutschen Bundeskanzler zu treffen. Der Countdown zur offenbar bevorstehenden Attacke des „Dark Ages“-Virus scheint zu laufen.

Der Präsident als Action-Held

Duncan muss klug und schnell entscheiden, wobei ihn die Trauer über den Krebstod seiner Frau, die Sehnsucht nach seiner Tochter Lilly, akuter Schlafmangel, eine Autoimmunkrankheit und das Geschachere seiner politischen Gegner regelmäßig einholen.

Bill und Hillary Clinton im Wandel

Ein starkes Team: Hillary und Bill Clinton. Der ehemalige US-Präsident unterstützt nun seine Frau im Wahlkampf zur ersten US-Präsidentin.
Ein starkes Team: Hillary und Bill Clinton. Der ehemalige US-Präsident unterstützt nun seine Frau im Wahlkampf zur ersten US-Präsidentin. © imago | Xinhua
„Hillary ist in einzigartiger Weise befähigt, Chancen zu ergreifen und Risiken zu reduzieren“, lobte er seine Frau, die schon von 1993 bis 2001 als First Lady im Hintergrund die Fäden zog.
„Hillary ist in einzigartiger Weise befähigt, Chancen zu ergreifen und Risiken zu reduzieren“, lobte er seine Frau, die schon von 1993 bis 2001 als First Lady im Hintergrund die Fäden zog. © REUTERS | REUTERS / LUCAS JACKSON
Beide lernten sich im Frühjahr 1971 an der Eliteuniversität Yale kennen. Sie wurden ein Paar und heirateten am 11. Oktober 1975. Fünf Jahre später ...
Beide lernten sich im Frühjahr 1971 an der Eliteuniversität Yale kennen. Sie wurden ein Paar und heirateten am 11. Oktober 1975. Fünf Jahre später ... © imago | ZUMA Press
... erblickte am 27. Februar 1980 ihre Tochter Chelsea Victoria das Licht der Welt.
... erblickte am 27. Februar 1980 ihre Tochter Chelsea Victoria das Licht der Welt. © imago | ZUMA Press
Hillary Clinton stand ihrem Mann im Wahlkampf immer zur Seite.
Hillary Clinton stand ihrem Mann im Wahlkampf immer zur Seite. © imago | ZUMA Press
Mit der vollen Unterstützung seiner Frau und Tochter wurde Bill am 20. Januar 1993 zum 42. US-Präsidenten vereidigt. Die zweite Amtszeit (1997 bis 2001) wurde von der Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky überschattet.
Mit der vollen Unterstützung seiner Frau und Tochter wurde Bill am 20. Januar 1993 zum 42. US-Präsidenten vereidigt. Die zweite Amtszeit (1997 bis 2001) wurde von der Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky überschattet. © imago | ZUMA Press
Doch die damalige First Lady und Juristin ...
Doch die damalige First Lady und Juristin ... © imago | ZUMA Press
... blieb an der Seite ihres Mannes Bill.
... blieb an der Seite ihres Mannes Bill. © Getty Images | Chris Hondros
Schon bevor Bill Clinton 1993 US-Präsident wurde, schnupperte Hillary Politik-Luft. Als ihr Mann Bill Gouverneur in Arkansas wurde, machte sie das erstmals zur First Lady.
Schon bevor Bill Clinton 1993 US-Präsident wurde, schnupperte Hillary Politik-Luft. Als ihr Mann Bill Gouverneur in Arkansas wurde, machte sie das erstmals zur First Lady. © imago | ZUMA Press
Trotz aller Probleme blieben die beiden ein Paar und zeigten diese Einheit auch am Times Square während der Neujahrsfeier 2009.
Trotz aller Probleme blieben die beiden ein Paar und zeigten diese Einheit auch am Times Square während der Neujahrsfeier 2009. © REUTERS | REUTERS / LUCAS JACKSON
Die Clintons sind auch stolze Eltern. Das demonstrieren sie auch bei den Feierlichkeiten zum High-School-Abschluss von Tochter Chelsea im April 1997 ...
Die Clintons sind auch stolze Eltern. Das demonstrieren sie auch bei den Feierlichkeiten zum High-School-Abschluss von Tochter Chelsea im April 1997 ... © imago | ZUMA Press
... und auch als Chelsea und ihr Mann Marc Mezvinsky im Juni 2016 ihr zweites Kind, einen Sohn, der Welt präsentierten, standen ihnen Bill und Hillary zur Seite.
... und auch als Chelsea und ihr Mann Marc Mezvinsky im Juni 2016 ihr zweites Kind, einen Sohn, der Welt präsentierten, standen ihnen Bill und Hillary zur Seite. © REUTERS | REUTERS / BRENDAN MCDERMID
Nun haben die beiden die Rollen getauscht: Im Wahlkampf steht Bill nun seiner Frau zur Seite.
Nun haben die beiden die Rollen getauscht: Im Wahlkampf steht Bill nun seiner Frau zur Seite. © imago | ZUMA Press
Gemeinsam waren sie auch zur Vereidigung des neuen New Yorker Bürgermeisters Bill de Blasio gekommen.
Gemeinsam waren sie auch zur Vereidigung des neuen New Yorker Bürgermeisters Bill de Blasio gekommen. © imago | APress
Nach außen gibt Clinton die perfekte Ehefrau und Mutter.
Nach außen gibt Clinton die perfekte Ehefrau und Mutter. © imago | ZUMA Press
Einige Beobachter sind überzeugt, dass Bill Clinton ohne seine Frau nie das ranghöchste Amt der USA erreicht hätte. Nun will es Hillary selbst schaffen.
Einige Beobachter sind überzeugt, dass Bill Clinton ohne seine Frau nie das ranghöchste Amt der USA erreicht hätte. Nun will es Hillary selbst schaffen. © imago | ZUMA Press
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Fünf Tage begleitet der 480 Seiten lange Krimi den Präsidenten, der auch dank seiner Erlebnisse im Irakkrieg auf ein kämpferisches Ego setzen kann. „Solange wir nicht tot sind, sind wir noch am Leben“, sagt er. Die Handlung beginnt an einem Donnerstag, am Samstag soll das Virus aktiviert werden.

Die Handlung ist überdreht, aber temporeich

Duncan muss rasch zu Suliman Cindoruk vordringen, braucht den Drahtzieher der fiktiven Terrorgruppe „Söhne des Dschihad“ aber lebend. „Ich denke darüber nach, ob es am Montag unser Land noch gibt“, sagt Duncan im inneren Monolog.

Die Handlung mag etwas überdreht daherkommen, hält „The President Is Missing“ dafür aber auf Tempo. Dank Pattersons Cliffhanger legt man das Buch ungern aus der Hand, auch wenn die deutsche Übersetzung an einigen Stellen etwas zu wörtlich oder sperrig wirkt: Ist statt „Operationszentrale“ nicht eher ein „Kommandoraum“ gemeint, werden statt „Instruktionen“ nicht eher „Anweisungen“ gegeben und klingt die Anrede „Herr Kanzler“ (statt „Herr Bundeskanzler“) für einen deutschen Regierungschef nicht etwas schräg?

Auch ein paar politische Gedanken

Der 71 Jahre alte Clinton scheint nach der Arbeit für seine Stiftung und der Wahlschlappe seiner Frau Hillary Freude am Ausflug ins Krimi-Genre gehabt zu haben. Der Job als Präsident – „dieser schreckliche Job, den du liebtest“, wie Patterson sagt – ist seit Clintons Amtsabschied vor 17 Jahren nicht leichter geworden. Für den neuesten technologischen Stand in Sachen Cyber-Abwehr musste er erstmal einige Experten befragen und viel nachlesen.

Ein paar politische Gedanken streut er auch hier ein, zur Gewalt weißer Polizisten gegen Afroamerikaner etwa oder zur Gesundheitsreform. Die erste Zeit nach seinem Auszug aus dem White House sei die größte Umstellung gewesen. „Ich war drei Wochen verloren, weil niemand mehr einen Song spielt, wenn du den Raum betrittst.“

Der nächste Deal ist schon unterschrieben

Der TV-Kabelsender „Showtime“ hat sich die Rechte an dem Krimi schon gesichert. Nach der auslaufenden Serie „House of Cards“ und „Veep – Die Vizepräsidentin“ ist Platz für eine neue Show aus dem Weißen Haus.

Und Clinton hat schon den nächsten Deal unterschrieben, um sein „Leben 2.0“ aufzuschreiben, wie er es nennt – sein Leben nach dem Auszug aus der 1600 Pennsylvania Avenue in Washington. (dpa)