Guatemala-Stadt. Nach dem Vulkanausbruch in Guatemala am Sonntag wird das Ausmaß der Zerstörung immer deutlicher. Die Nachbarstaaten bieten Hilfe an.

Die Zahl der Todesopfer nach dem Ausbruch des Feuervulkans in Guatemala ist auf 65 gestiegen. 46 Menschen seien zudem verletzt worden, wie der Katastrophenschutz des lateinamerikanischen Landes bekannt gab. Rund 3200 Menschen mussten demnach in Sicherheit gebracht werden, nachdem der Vulkan am Sonntag ausgebrochen war. Der Vulkan verlor derweil an Kraft.

Er gehe davon aus, dass die Energie des Vulkans weiter sinken werde, sagte der Direktor des guatemaltekischen Instituts für Vulkanologie, Eddy Sánchez, bei einer Pressekonferenz. Der Vulkan sei generell jedoch aktiver als sonst. Bei den Eruptionen würden sehr heiße Gase austreten, so Sánchez.

Mehrere Länder bieten Hilfe an

Das Forensische Institut des Landes hatte bis Montagabend 13 der Toten identifiziert. Die weiteren Toten wurden in Leichenhallen gebracht, um dort ihre Identität festzustellen, wie der Institutsleiter Fanuel García mitteilte. Dazu seien zwei mobile Einheiten jeweils rund 60 Kilometer südlich von der Hauptstadt Guatemala-Stadt eingerichtet worden.

Menschen tragen ihre getöteten Angehörigen im Ort Alotenango zu Grabe. REUTERS/Jose Cabezas
Menschen tragen ihre getöteten Angehörigen im Ort Alotenango zu Grabe. REUTERS/Jose Cabezas © REUTERS | JOSE CABEZAS

Die Einsatzkräfte des lateinamerikanischen Landes arbeiteten ohne Pause, um den Betroffenen zu helfen, teilte die Regierung auf Twitter mit. Aus mehreren Ländern sei Hilfe durch Ärzte angeboten worden, sagte der guatemaltekische Vizepräsident Jafeth Cabrera. Die Tore des Landes stünden dafür offen, erklärte Cabrera.

Mindestens ein Dorf weitgehend zerstört

Bei der Generalversammlung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Washington sprachen mehrere Teilnehmerländer Guatemala ihr Mitgefühl aus. Sie wolle ihre Solidarität für die guatemaltekische Regierung erklären, sagte die Vizepräsidentin Costa Ricas, Epsy Campbell, zu Beginn ihrer Rede. Dem schlossen sich auch die OAS-Vertreter aus Bolivien, Argentinien, Kanada, Kolumbien und den USA an. Die Länder boten ihre Hilfe bei der Bergung möglicher weiterer Opfer an.

Der Feuervulkan südwestlich von Guatemala-Stadt war am Sonntag ausgebrochen und hatte mindestens ein Dorf weitgehend zerstört. Präsident Jimmy Morales erklärte den Notstand, um schneller Hilfe in das Unglücksgebiet bringen zu können. Der Vulkan war am Montag weiter aktiv, allerdings mit verminderter Intensität, wie das Vulkanologische Institut berichtete.

Seit 2002 verstärkt aktiv

Der Volcán de Fuego ist einer von drei aktiven Vulkanen in dem mittelamerikanischen Land. Seit 2002 zeigt der etwa 3700 Meter hohe Berg wieder eine verstärkte Aktivität. Erst im Mai war der Vulkan ausgebrochen und hatte eine Schlammlawine ausgelöst. (dpa)