Göppingen. Ein Asylbewerber aus dem Iran zündet sich in Göppingen an. Er erleidet schwerste Verletzungen. Es war wohl eine Tat aus Verzweiflung.

Offenbar aus Protest gegen die Ablehnung seines Asylantrags hat sich ein Iraner am Dienstag vor den Augen von Mitarbeitern des Landratsamtes Göppingen selbst in Brand gesetzt. Der 35-Jährige erlitt nach Angaben der Polizei in Baden-Württemberg schwere Verletzungen. Aus dem Landratsamt hieß es, der Mann habe allem Anschein nach in der festen Absicht gehandelt, sich auf diese Weise das Leben zu nehmen.

Das Geschehen im Foyer des Amtes sei dramatisch gewesen, sagte Finanzdezernent Günter Stolz der Deutschen Presse-Agentur. Die Betroffenheit sei groß. „Die Schreie des Verletzten haben viele gehört.“ Das Amt sei zunächst teilweise evakuiert und dann vorzeitig für die Öffentlichkeit geschlossen worden.

Asylbewerber übergoss sich mit Flüssigkeit

Nach Angaben des zuständigen Polizeipräsidiums in Ulm betrat der Iraner das Landratsamt am Mittag und bat zwei Mitarbeiterinnen um Hilfe. Dabei habe er ihnen einen Ablehnungsbescheid für sein Asylverfahren gezeigt. Die Frauen hätten Hilfe zugesichert.

Dennoch habe der Iraner eine Flasche aus seinem Rucksack gezogen, sich mit einer Flüssigkeit übergossen und diese dann angezündet. (dpa)

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