Stuttgart. Vögel und Tiere haben an Flughäfen nichts zu suchen. Jedes Jahr verursachen Tierkollisionen mit Flugzeugen weltweit Milliardenschäden.

Unfälle mit Vogel- und Wildtierschlägen verursachen nach Angaben des Deutschen Vogelschlagkomitees Schäden von weltweit rund 1,7 Milliarden Euro – pro Jahr. Rund 2100 Vogelschläge werden allein im deutschen Luftraum pro Jahr registriert.

Das sagte der Deutsche Ausschuss zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr (DAVVL) vor einer Tagung am Mittwoch am Flughafen Stuttgart. Ein Großteil der Unfälle ist demnach harmlos, es gibt aber auch Ausnahmen. Der wohl berühmteste Fall: Im Jahr 2009 gerieten in New York Gänse in Triebwerke eines Jets. Der Pilot musste auf dem Hudson River notlanden, alle 155 Menschen an Bord wurden gerettet.

Füchse, dressierte Greifvögel und Hunde helfen

„Manchmal hilft bei hartnäckigen Vögeln nur die Schreckschusspistole“, sagte Christian Hellberg vom DAVVL. An vielen Flughäfen werde zunehmend auf biologische Mittel gesetzt, zum Beispiel Hunde oder dressierte Greifvögel, die störende Vögel vertreiben. Teils kümmern sich auch Füchse darum, dass es sich Vögel in der Nähe von Start- und Landebahnen nicht zu gemütlich machen.

Vorsorglicher Abschuss der Vögel sei nur „das allerletzte Mittel“. Nachhaltiger sei es, Nahrung und Brutmöglichkeiten zu entfernen. Durch diese Methode sei die Kollisionsrate gesenkt worden: Weltweit würden 10 Vogelschläge pro 10.000 Flugbewegungen registriert, im deutschen Luftraum seien es 5,8. „Ein Spitzenwert“, sagte Hellberg. (dpa)