San Cristóbal. Seit dem 20. April waren ein Deutscher und sein Begleiter in Mexiko vermisst. Die Männer wurden wahrscheinlich Opfer eines Verbrechens.

Ein in Mexiko vermisster deutscher Radfahrer ist offenbar tot. Er habe dessen Leiche identifiziert, sagte sein aus Deutschland angereister Bruder der Deutschen Presse Agentur (dpa).

Der 43-Jährige aus Freigericht bei Frankfurt/Main wurde seit dem 20. April vermisst. Zuletzt hatte man ihn auf einer Landstraße zwischen San Cristóbal und Ocosingo im Bundesstaat Chiapas im Süden des Landes gesehen.

Zunächst waren die Ermittler von einem Unfall ausgegangen. Die Leichen des Deutschen und eines polnischen Radfahrers waren an einem Abhang am Rande der Straße entdeckt worden. Der Bruder des deutschen Opfers zieht diese Version allerdings in Zweifel. Sein Bruder sei erschossen worden, sagte er dpa.

Leiche des Begleiters ohne Kopf und Fuß

Der Vorfall werde weiter untersucht, teilten die Behörden in Chiapas mit. So sollten DNA-Analysen durchgeführt und die Fundstellen genau untersucht werden, um die Identität der Opfer festzustellen und die Todesursache zu klären, hieß es in einer Stellungnahme der Provinzregierung. Der Leiche des polnischen Radfahrers fehlten offenbar der Kopf und ein Fuß.

Der Bruder des Deutschen will die Ermittlungen nun von Chiapas aus weiter verfolgen. „Von der hiesigen Generalstaatsanwaltschaft werden wir professionell unterstützt, jegliche bisherigen Ergebnisse der Sonderstaatsanwaltschaft zur Untersuchung von Tötungsdelikten wurden uns zugänglich gemacht, weswegen wir Vertrauen in die Nachforschungen haben, welche die Umstände des Todes meines Bruders aufklären sollen“, schrieb er auf Facebook.

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29.000 Tötungsdelikte in einem Jahr

Der Fall der beiden Fahrradreisenden hatte in Mexiko Bestürzung ausgelöst. In sozialen Netzwerken forderten zahlreiche Radler eine schnelle Aufklärung des Vorfalls. Bei einer Gedenkfeier wurde ein weißes Fahrrad an dem Fundort an einem Hang nahe San Cristóbal aufgestellt.

Mexiko wird derzeit von einer beispiellosen Welle brutaler Verbrechen überrollt. Mit mehr als 29.000 Tötungsdelikten war das vergangene Jahr das blutigste in der jüngeren Geschichte des Landes. Rund 30.000 Menschen gelten außerdem als verschwunden.

Das bei Touristen beliebte Chiapas gilt als relativ sicher. Zahlreiche Urlauber kommen jedes Jahr in den Bundesstaat an der Grenze zu Guatemala, um die Kolonialstadt San Cristóbal oder die Maya-Ruinen von Palenque zu besuchen. (dpa)