Berlin. Selten liegen Muttertag und Vatertag so nahe beieinander wie in diesem Jahr. Das hat mit Ostern zu tun – und damit auch mit dem Mond.

Blumen für die Mütter, Bier für die Väter: An Vater- und Muttertag werden häufig Klischees bedient. Der erste Vollmond im Frühling bringt die beiden Tage dieses Jahr ganz nah zueinander.

Von Himmelfahrt bis Bollerwagen: Seit dem 4. Jahrhundert feiern Christen an Himmelfahrt die Rückkehr Jesu in den Himmel, seit dem 16. Jahrhundert zogen an diesem Tag Prozessionen um die Felder.

Im 19. Jahrhundert wurden daraus die „Herrenpartien“, aus denen sich später – als Pendant zum Muttertag – der Vatertag entwickelte. Heute gehören geschmückte Bollerwagen mit Bier dazu, wenn die Männer hinaus in die Natur ziehen.

Vom Totengedenken zum Blumenveräufertag: Der erste deutsche Muttertag wurde 1923 gefeiert und vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber organisiert. Ursprünglich stammt der Muttertag aus den USA.

Die Frauenrechtlerin Anna Marie Jarvis hatte ihn zu Ehren ihrer 1905 gestorbenen Mutter initiiert, 1914 wurde der zweite Sonntag im Mai als nationaler Ehrentag für Mütter eingeführt. Mit der Kommerzialisierung des Tages verlor Jarvis aber die Freude an ihrer Idee – und kämpfte erfolglos gegen die Abschaffung.

Und welche Rolle spielt nun der Vollmond? Dass die beiden Ehrentage dieses Jahr so nah beieinander liegen, hat mit Ostern zu tun. Der Ostersonntag ist stets der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling, frühestens der 22. März.

Christi Himmelfahrt, also der Vatertag, wird grundsätzlich 40 Tage später gefeiert – dieses Jahr am 10. Mai. Muttertag ist immer am zweiten Mai-Sonntag.