Stuttgart. Ein Abiturient hatte über den Durst getrunken. Er übergab sich in einem Polizeiwagen. Doch die Beamten können ihm nun kaum böse sein.

  • Ein Abiturient feierte mit zu viel Alkohol auf dem Frühlingsfest in Stuttgart
  • In einem Dienstwagen der Polizei muss er sich übergeben
  • Doch die Polizisten können ihm später kaum böse sein

Wer bei dieser Aktion stärker beeindruckt war, ist schwer zu sagen: War es der Abiturient von der Arbeit der Polizei? Oder waren es die Polizisten, die sich von der Courage des Abiturienten beeindrucken ließen?

Obwohl sich der betrunkene Abiturient im Dienstwagen der Polizei übergeben musste, konnten die Beamten ihm jedenfalls angesichts dieser netten Aktion wohl kaum mehr böse sein. „Hut ab“, schrieb die Polizei Stuttgart auf Facebook und postete auch den Grund für ihr Wohlwollen.

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Abiturient übergibt sich im Polizeiwagen

Auf einem Frühlingsfest auf dem Wasengelände in Stuttgart hatte sich besagter junger Mann offenbar ein – oder mehr? – Kaltgetränke zu viel gegönnt. Die Polizisten fanden ihn stark alkoholisiert vor dem Festzelt. Als sie ihn mit dem Dienstwagen zur Wache bringen wollten, passierte das Malheur: Der Abiturient musste sich übergeben.

Im Festzelt auf dem Frühlingsfest auf dem Cannstatter Wasen fließt das Bier.
Im Festzelt auf dem Frühlingsfest auf dem Cannstatter Wasen fließt das Bier. © dpa | Sina Schuldt

Mit einer überaus höflichen E-Mail entschuldigte er sich jedoch anschließend „zutiefst“ bei den Polizisten für das „Entleeren meines Mageninhalts in Ihr Polizeifahrzeug“.

„Ich war der deutlich alkoholisierte Abiturient, der vor dem Festzelt lag und von Ihnen mit Ihrem Dienstwagen auf die Wache gebracht worden ist“, gibt er sich zu erkennen. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie unangenehm das für Sie sein muss und hoffe, dass es keine allzu großen Umstände, abseits der Reinigung, bereitet“, schreibt er über sein Rückwärtsessen im Polizeiauto.

„Ich wünsche Ihnen weniger Menschen wie mich“

Der reumütige Abiturient findet nichts als lobende Worte für die Beamten und die Polizeiarbeit. Freundlich, fürsorglich und hilfsbereit hätten sich die Polizisten um ihn gekümmert. „Ohne Menschen wie Sie wäre es für Feierlustige wie mich deutlich gefährlicher und damit allgemein deutlich ungenießbarer, derartige Festivitäten zu besuchen“, sieht er ein.

Durch seinen Brief wolle er den Beamten seinen größten Respekt aussprechen. „Ich wünsche Ihnen noch ein möglichst ruhiges und komplikationsfreies Fest, aber vor allem weniger Menschen wie mich.“

Na, welcher Polizist kann einem bei solchen Worten noch böse sein? Die Stuttgarter Kollegen jedenfalls nicht. (jkali)