London. Die Londoner Sängerin Adele feierte ihren Durchbruch mit 19 und blieb trotz gigantischen Erfolgen immer auf dem Boden. Nun wird sie 30.

Sie mag ein Weltstar und die reichste Sängerin Großbritanniens sein, aber mächtige Männer aus der Musikindustrie übergehen sie bei Geschäftstreffen noch immer. Das erzählte sie dem Musikmagazin „Rolling Stone“. „Ich bin die verdammte Künstlerin. Ich weiß also verdammt noch mal alles! Behandelt mich verdammt noch mal nicht von oben herab!“ Nicht unüblich für die bekennende Feministin und Labour-Anhängerin, sich auf derart deftige Weise zu äußern.

Am 5. Mai wird die Engländerin, die für ihre Bodenständigkeit bekannt und geliebt ist, 30 Jahre alt. Angeblich ist nur eine kleine Party mit Familie und Freunden geplant.

Fan der Spice Girls und von Stevie Nicks

Adele wurde als Adele Laurie Blue Adkins geboren und wuchs im heruntergekommenen Londoner Stadtviertel Tottenham bei ihrer Mutter Penny auf, die bei der Geburt selbst noch ein Teenager war. Später besuchte sie die renommierte Musical- und Schauspielakademie BRIT School, bewunderte die Spice Girls und Stevie Nicks. Schon bevor sie ihr erstes Album veröffentlichte, wurde die junge Adele hoch gelobt.

Ihr jazziges, überwiegend akustisches Debütalbum „19“ (2008) schrieb sie zu Hause – benannt ist es nach ihrem damaligen Alter. Das Indie-Label XL nahm sie unter Vertrag. Sie sagte einmal, sie sehne sich manchmal heute nach dieser Zeit zurück. Der Prozess des Schreibens nur für sich selbst, ohne Druck der Plattenindustrie, sei ein sehr befreiender gewesen.

Dramatische Trennungen und Sorge um ihre besondere Stimme

Den internationalen Durchbruch schaffte sie 2009 mit der Single-Auskopplung „Chasing Pavements“, für die sie den ersten von insgesamt 15 Grammys erhielt. 2011 folgte entsprechend das Hitalbum „21“, das sich über 30 Millionen mal verkaufte und auf dem Adele eine schmerzhafte Trennung verarbeitet.

Ihre Stimme litt in dieser Zeit – sie musste Konzerte absagen und wurde operiert. Ein großer Schock für sie, denn ihre Stimme veränderte sich, klang klarer, größer, weniger heiser und ihr dramatischer Mezzosopran gewann an Höhe.

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Neue Liebe, Kinderglück und weitere Grammy

2012 machte sie ihr Comeback bei den Grammys – da war sie schon schwanger mit Sohn Angelo. Der Vater ist Simon Konecki, ein Investment-Banker und Wohltäter; sie widmete ihm „Water Under the Bridge“ auf dem Album „25“. Doch erst als sie den Song „Someone Like You“ auf ihrer „Adele Live 2017“-Welttournee ankündigt, erwähnt sie, dass sie verheiratet seien – Gerüchte gab es schon lange.

Zwei Jahre lang schrieb sie an ihrem melancholisch angehauchten Album „25“ – die erste Fassung überarbeitete sie komplett, weil sie ihr zu oberflächlich schien. Der Songwriter Tobias Jesso Jr., mit dem sie im Studio zusammenarbeitete, sagte „Rolling Stone“: „Zum ersten Mal traf ich jemanden, der auf der Stelle Worte singen konnte, die tatsächlich wirklich großartig waren.“ Der Song „Hello“ wurde in den ersten 48 Stunden 50 Millionen mal auf YouTube aufgerufen.

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Adele widmet Beyoncé Auszeichnung

Damit räumte sie im vergangenen Jahr wieder bei den Grammys ab und gewann drei Preise, darunter „Album des Jahres“, gegen Justin Bieber, Sturgill Simpson, Drake und vor allem Beyoncés „Lemonade“. In ihrer Dankesrede widmete sie die Auszeichnungen der Pop-Ikone: „Ich kann diesen Preis nicht annehmen“, sagte sie laut „Vogue“. „Beyoncé ist die Künstlerin meines Lebens, und dieses Album „Lemonade" ist für mich monumental.“

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Ihre Privatsphäre ist ihr wichtig: Sie gibt nur wenige Interviews, trotz des Oscar-Erfolgs zusammen mit Paul Epworth für den James-Bond-Titelsong „Skyfall“ (2012). Bei ihrer jüngsten Tournee ließ sie keine Pressefotografen zu. Und sie verklagte erfolgreich Massenblätter, die Bilder ihres fünfjährigen Sohns veröffentlichen wollten.

Angst vor Ruhm und dessen Kehrseiten

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Adele ist zwar für ihre dramatischen und glamourösen Auftritte bekannt. Aber das Berühmtsein hat für sie viele Schattenseiten und sie betont auf Auftritten gerne ihren bodenständigen Kern. „Ich habe wirklich Angst vor Ruhm“, gestand sie „Rolling Stone“. Der öffentlich dokumentierte Verfall von Amy Winehouse war ihr ein warnendes Beispiel.

„Es ist wirklich schädlich, und ich denke, man wird sehr leicht hineingezogen.“ Am liebsten würde sie ihre Songs veröffentlichen, für kurze Zeit den Presserummel um solche Veröffentlichungen mitmachen und dann wieder für mehrere Jahre abgeschieden und von der Öffentlichkeit unbehelligt leben bis zum nächsten Album, erzählte sie.

Adele als Priesterin für Hochzeiten gefragt

Berufliche Alternativen hätte sie auch: Ihre Promi-Freunde empfehlen ihre Künste als Hochzeitsplanerin. Zuletzt verheiratete sie den Komiker Alan Carr und dessen Freund und ließ sich für die Zeremonie sogar zur Priesterin weihen – ihr Kommentar auf Instagram: „Ihr kennt mich doch. Ich nutze jede Ausrede, um mich schick zu machen.“

Ihr runder Geburtstag bietet ja Anlass genug. In diesem Sinne: Happy Birthday, Adele! (dpa/aba)