Jaipur. Starke Stürme und Gewitter sind über Nordindien hinweggefegt. Dutzende Menschen starben, weil die Dächer ihrer Häuser einstürzten.

Ein Staubsturm und anschließende Gewitter haben in Nordindien mehr als 90 Menschenleben gefordert. Im Bundesstaat Uttar Pradesh starben mindestens 64 Menschen, wie die dortige Katastrophenschutzbehörde am Donnerstag mitteilte.

Am stärksten betroffen in dem mit rund 200 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Bundesstaat Indiens war der Bezirk Agra, wo das weltberühmte Bauwerk Taj Mahal steht. Dort wurden 43 Todesopfer gezählt. Im benachbarten Bundesstaat Rajasthan kamen nach offiziellen Angaben mindestens 31 Menschen ums Leben.

Zwei Minarette liegen zerbrochen an den Eingangstoren des weltberühmten Taj Mahal im indischen Agra.
Zwei Minarette liegen zerbrochen an den Eingangstoren des weltberühmten Taj Mahal im indischen Agra. © dpa | Pawan Sharma

Staubsturm reißt Bäume und Telefonmasten um

Starke Windböen fegten am Mittwochabend (Ortszeit) über die Region, zu der auch die Hauptstadt Neu Delhi gehört, hinweg – gefolgt von Regen und Blitzeinschlägen. Bäume wurden entwurzelt und Strommasten umgerissen. Es kam zu Bränden.

Die meisten Opfer starben den Angaben zufolge, als ihre Häuser einstürzten. Die hohe Zahl der Toten führten die Beamten darauf zurück, dass die Menschen zum Zeitpunkt des Sturms schliefen. Betroffen waren vor allem die einfachen Behausungen der armen Landbevölkerung mit Blechdächern und Lehmwänden.

Vielerorts fiel der Strom aus, umgestürzte Bäume blockierten Straßen. Den Katastrophenschutzbehörden zufolge verteilten deren Mitarbeiter Hilfsgüter. Die Regierungen der zwei Bundesstaaten versprachen den Familien der Todesopfer Entschädigungszahlungen von je 400.000 Rupien (knapp 5000 Euro).

Im Sommer, der in Indien inzwischen begonnen hat, kommen Staubstürme mit heftigen Windstößen im Norden des Landes häufig vor. Die staatliche Wetterbehörde sagte für die kommenden Tage in Nord- und Ostindien weitere Gewitter vorher. (dpa)