Berlin. Die Veranstalter der re:publica verweigerten der Bundeswehr die Teilnahme. Das wollten die Soldaten aber nicht protestlos akzeptieren.

Weil die Organisatoren der Digital- und Medienkonferenz re:publica ihr die Teilnahme verweigert hatten, protestierte die Bundeswehr mit einer Guerilla-Aktion vor dem Eingang zum Veranstaltungsort.

Ein kleine Gruppe von Bundeswehrsoldaten versammelte sich am Mittwoch vor der Konferenzhalle Station Berlin im Berliner Stadtteil Kreuzberg. Auf einer mobilen Plakatwand präsentierten sie ihr Anliegen: „Zu bunt gehört auch grün“, war dort zu lesen, um auf den Ausschluss von der Konferenz aufmerksam zu machen.

Auch über Twitter machte die Bundeswehr ihrem Ärger Luft. „Der re:publica ist Uniform zu unbequem. Die Konferenz steht für Offenheit und Toleranz. Trotzdem schließt sie Soldatinnen und Soldaten in Uniform aus“, hieß es in einem Tweet.

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Uniformen auf re:publica nicht akzeptiert

Die Veranstalter verteidigten gegenüber dem Branchenportal „Meedia“ die Entscheidung, die Bundeswehr nicht zuzulassen. Uniformen würden auf der re:publica nicht akzeptiert, weil sich viele Besucher dabei unwohl fühlten. „Das Team der re:publica distanziert sich ausdrücklich von der Marketing-Aktion der Bundeswehr“, zitiert „Meedia“ den Mitgründer Markus Beckedahl.

Der Auftritt der Bundeswehr sei weder angekündigt noch im Interesse der Veranstalter gewesen. Einen Auftritt in Zivil habe die Bundeswehr laut Bericht abgelehnt. Ein ziviler Auftritt käme für sie demnach nicht in Frage, weil die Uniform zur Identität der Bundeswehr gehöre.

Die Protestaktion der Bundeswehr stößt im Netz auf unterschiedliche Reaktionen. Viele Twitter-Nutzer werten die Aktion als Versuch, am Eingang der re:publica Nachwuchs zu rekrutieren, und lehnen sie deshalb ab.

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Andere sehen die re:publica-Veranstalter in der Verantwortung und äußern ihre Enttäuschung darüber, dass sich die Bundeswehr vor dem Eingang zur Digitalkonferenz postieren konnte.

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Twitter-Nutzer kritisieren Mangel an Toleranz bei Veranstaltern

Wieder andere werfen den Veranstaltern vor, sich mit ihrem Verhalten selbst zu widersprechen. Toleranz dürfe nicht am eigenen Horizont aufhören, kritisiert beispielsweise die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP, Marie-Agnes Strack-Zimmermann.

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Unter dem Motto „POP“ startete die re:publica am Mittwoch. Bis Freitag soll es 500 Stunden Programm mit 950 Vortragenden aus aller Welt geben. Der Frauenanteil betrage dabei laut Beckedahl – für Netzkonferenzen ungewöhnlich hohe – 48 Prozent.

„POP“ lautet das diesjährige Motto der Digitalkonferenz re:publica.
„POP“ lautet das diesjährige Motto der Digitalkonferenz re:publica. © dpa | Britta Pedersen

Eines der zentralen Themen sei der künftige Umgang mit Künstlicher Intelligenz und Entscheidungen von Algorithmen. Es sei dringend notwendig, sich mit diesen Technologien auseinanderzusetzen, da sie Chancen, aber auch viele Risiken mit sich brächten, so Beckedahl.

Das diesjährige Motto „POP“ kann auf vielfältige Weise gelesen werden. Popkultur – also die Mainstreamisierung des Netzes – steckt ebenso darin wie Populismus. Zudem können die drei Buchstaben auch für „Power of People“ stehen. (jkali/dpa)