Maskat/Norwich. Im Golf von Oman liegt die größte „Todeszone“ der Welt. Das Wasser dort ist extrem sauerstoffarm. Nun haben Forscher mehr rausgefunden.

Im Golf von Oman breitet sich eine gigantische „Todeszone“ aus. Dass es sie gibt, wussten Forscher schon lange. Doch erst jetzt konnten sie ihre Ausmaße mit Unterwasser-Robotern messen. Am Freitag haben Forscher der Universität von East Anglia die Ergebnisse im Fachblatt „Geophysical Research Letters“ veröffentlicht.

Eine „Todeszone“ ist ein Gebiet, in dem der Sauerstoffgehalt zu gering ist. Pflanzen und Tiere können dort nicht überleben. Die Zonen sind in mehreren Meeren zu finden – meist in einer Tiefe von 200 bis 800 Metern.

So sieht es nicht überall im Golf von Oman aus.
So sieht es nicht überall im Golf von Oman aus. © imago/Westend61 | imago stock&people

Die Daten aus dem Golf von Oman sind jedoch besorgniserregend: Das sauerstoffarme Gebiet in dem Arabischen Meer ist größer als gedacht. „Wo (die Wissenschaftler) etwas Sauerstoff erwarteten, fanden sie ein Gebiet, das größer ist als Schottland und fast keinen Sauerstoff mehr enthält“, schreibt die Universität von East Anglia auf ihrer Internetseite.

Sauerstoffgehalt sinkt dramatisch

Der Sauerstoffgehalt im Golf von Oman im Arabischen Meer sei dramatisch gesunken. Ursachen dafür könnten der Klimawandel und die Umweltverschmutzung sein, schrieben die Forscher in ihrer Studie. Zudem würden Dünger und Abwässer dem Ozean zusätzlich Sauerstoff entziehen.

Erstmals konnten die Forscher im Rahmen der Studie das Meerwasser mit Unterwasserrobotern untersuchen. Dabei arbeiteten sie mit der Sultan-Kabus-Universität in Oman zusammen.

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Die „Seaglider“ konnten Daten in Gebieten sammeln, die aufgrund von Piraterie und geopolitischen Spannungen bisher unerreichbar waren. Ein Roboter ist ungefähr so groß wie ein Mensch, kann bis zu 1000 Meter tief tauchen und monatelang unter Wasser bleiben.

Fischfang und Ökosystem müssen reguliert werden

Das Forschungsprojekt könnte Auswirkungen auf den gesamten indischen Ozean haben.
Das Forschungsprojekt könnte Auswirkungen auf den gesamten indischen Ozean haben. © imago/Ikon Images | Ian Cuming

Das Forschungsprojekt dauerte insgesamt acht Monate. „Unsere Forschung zeigt, dass die Situation tatsächlich schlimmer ist als befürchtet – und dass das Gebiet der Todeszone groß ist und wächst. Der Ozean erstickt“, erklärte Bastien Queste, einer der Forscher an der britischen Universität.

Die Forscher wissen inzwischen auch, dass die „Todeszonen“ sich im Lauf der Jahreszeiten auf und ab bewegen. Die Vorhersage des Sauerstoffgehalts könne künftig dabei helfen, den Fischfang und das Ökosystem im gesamten indischen Ozean besser zu regulieren. (sth)