Palma. Wegen des Tourismus steigen die Mieten in Palma de Mallorca. Viele Menschen finden deshalb keine Wohnung mehr – das soll sich ändern.

Auf Mallorca werden Immobilienbesitzer im Gebiet der Inselhauptstadt Palma bald keine Zimmer oder Wohnungen an Urlauber vermieten dürfen. Eine entsprechende Verordnung wurde von der linken Stadtregierung auf Forderung von Bürgerinitiativen am späten Montagabend bekanntgegeben.

Künftig soll in Palma nur die Ferienvermietung von Einfamilienhäusern erlaubt sein, sofern sich diese nicht auf geschütztem ländlichen Boden, in der Nähe des Flughafens oder in Gewerbegebieten befinden. Die Pläne müssen noch vom Stadtrat gebilligt werden. Das gilt aber als Formsache, so dass die Neuregelung im Juni oder Juli in Kraft treten dürfte.

Protest gegen Massentourismus auf Mallorca

Die Vermietung von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern an Urlauber ist in Palma zwar schon jetzt untersagt, das Verbot wird in der Praxis bisher aber kaum beachtet. Man habe nun „die Möglichkeiten der Sanktionen und der Kontrollen deutlich verstärkt“, sagte Baudezernent José Hila.

Die vom Rathaus vorgestellte Regelung ist restriktiver als jene des Rats der spanischen Insel. Der hatte die Ferienvermietung von Wohnungen in bestimmten Zonen Malorcas erlaubt. Von dieser Regelung war Palma ausgenommen.

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    Im vergangenen Jahr waren auf Mallorca erstmals Tausende von Menschen gegen die Auswüchse des Massentourismus auf die Straßen gegangen. Unter anderem wurde kritisiert, dass vor allem junge Menschen wegen des Booms bei der privaten Ferienvermietung keine bezahlbaren Wohnungen mehr finden.

    So seien die Mieten in Palma de Mallorca zwischen 2013 und 2017 um durchschnittlich 40 Prozent gestiegen, berichtet die „Mallorca Zeitung“. „Wir wollen die Stadt vor allem wieder für die Einheimischen bewohnbar machen“, sagte Bürgermeister Antoni Noguera.

    Mindestens 3000 Wohnungen werden zuletzt auf Mallorca nach Schätzungen über Plattformen wie AirBnb illegal an Touristen vermietet. Durch das neue Verbot sollen zudem Anzeigen gegen Anbieter von Ferienwohnungen leichter werden. (cho/bekö/dpa)