Bishopville. In US-Gefängnissen kommt es oft zu Gewalt. In der Nacht entlädt sich in South Carolina über Stunden eine Meuterei, Menschen sterben.
Bei einem stundenlangen Häftlingsaufstand in einem Hochsicherheitsgefängnis im US-Staat South Carolina sind nach offiziellen Angaben sieben Gefangene getötet worden. 17 Häftlinge seien verletzt worden, erklärte die Gefängnisbehörde von South Carolina am Montag.
Die Auseinandersetzungen in der Lee Correctional Institution in Bishopville begannen am Sonntagabend um 19.15 Uhr Ortszeit (1.15 Uhr MESZ), teilte das Gefängnis mit. Der folgende Aufstand erstreckte sich fast acht Stunden lang über drei verschiedene Häuser.
Kämpfe dauerten länger als 7,5 Stunden
Erst in der Nacht zum Montag gegen 2.55 Uhr Ortszeit sei die Lage wieder unter Kontrolle gewesen. Aufseher oder Polizisten seien nicht beteiligt gewesen, erklärte Behördensprecher Jeff Taillon.
Es war zunächst unklar, was die Auseinandersetzungen ausgelöst hat. Es soll sich um mehrere Kämpfe verschiedener Gruppen gehandelt haben.
Immer wieder blutige Zwischenfälle
In dem Hochsicherheitsgefängnis sind nach unterschiedlichen Angaben zwischen 1500 und 1600 Gefangene untergebracht. Nach Berichten lokaler Medien beherbergt die Einrichtung auch besonders gewalttätige und zu besonders langen Strafen verurteilte Gefangene.
Nach Angaben der „New York Times“ gibt es nach mehreren blutigen Zwischenfällen in der Lee Correctional Institution seit längerem die Bitte, die Einrichtung sicherer zu machen. Bishopville liegt etwa 65 Kilometer östlich der Hauptstadt Columbia.
US-Gefängnissystem streng auf Profit getrimmt
Im US-Strafvollzug kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Zu den Gründen gehören Haftbedingungen, Überfüllung, rigide Strafen, mangelnde Aussichten auf Resozialisierung und schlechtes Essen. Das Gefängnissystem ist streng auf Profit getrimmt. Etwa 25 Prozent aller Gefangenen weltweit sitzen in den USA ein. (dpa)