Rio de Janeiro. Bei einem Ausbruchsversuch in einer brasilianischen Haftanstalt kam es zu einem Massaker. 21 Menschen starben, auch ein Polizist.

Mindestens 21 Menschen sind am Dienstag bei einem Gefängnisausbruch in Belem im Norden Brasiliens ums Leben gekommen. Nach Medienberichten hatten Komplizen der Inhaftierten eine Außenmauer des Gefängnisses Santa Izabel gesprengt und die Wächter unter Beschuss genommen.

Bei Explosion und Schusswechsel seien schließlich ein Polizist, fünf Gefängnisinsassen sowie 15 mutmaßliche Komplizen getötet worden. Die Behörden berichtigten vorausgegangene Angaben, nach denen es 23 Tote gegeben habe. Fünf Gefängniswärter wurden verletzt.

Aus den Berichten ging nicht hervor, ob eventuell Gefangenen die Flucht gelungen war. Die Angreifer versuchten, eine Gefängnismauer mit Sprengstoff zu durchbrechen und wurden bei der Schießerei mit den Gefängniswärtern von ebenfalls bewaffneten Insassen unterstützt, erklärte ein Regierungssprecher von Pará.

Aufsicht hatte vor Ausbruch gewarnt

In der Haftanstalt Santa Izabel gab es zuletzt nach Angaben vom Februar 660 Insassen, bei einer maximalen Kapazität von 432 Häftlingen. Ein Bericht der Gefängnisaufsicht hatte im Februar vor der Gefahr eines Fluchtversuchs mit Unterstützung von Außen gewarnt.

In Brasiliens Gefängnissen kommt es wiederholt zu Meutereien mit Todesopfern. Im November 2017 waren 14 Häftlinge aus der Anstalt Santa Izabel geflüchtet. Ein weiterer Fluchtversuch im Januar war gescheitert. (dpa)