Berlin. Die Avus war einst das Zentrum des Motorsports in Deutschland, eine Tribüne erinnert daran. Doch die Anlage verfällt schon seit Jahren.

Seit Montagnacht wird das Dach der früheren Zuschauertribüne an der legendären Avus-Autobahn (A115) zwischen Berlin und Potsdam abgerissen. Die Arbeiten ziehen sich länger hin als geplant, die Strecke wird auch in der Nacht zu Mittwoch wieder gesperrt sein. Von den Sommerferien an sollen die Ränge an der einstigen Rennstrecke neu überdacht werden.

Das Dach sei marode und einsturzgefährdet, teilte der Besitzer der Tribüne, Hamid Djadda, mit. Er will das denkmalgeschützte Bauwerk zum Ausstellungs- und Veranstaltungsort umbauen. Den Entwurf dazu hat das Hamburger Architekturbüro Janiesch geliefert. „Das ist doch ein Stück Berliner Geschichte, das bewahrt werden muss“, so Djadda.

Zum 100. Geburtstag soll die Tribüne fertig sein

Die 1921 eröffnete Avus (Automobil-Verkehrs- und Übungsstrecke) gilt als erste Autobahn der Welt. Noch bis 1988 wurde sie gelegentlich als Rennstrecke genutzt. In den 20er- und 30er-Jahren war sie das Zentrum des Motorsports in Deutschland. Aus dieser Zeit stammt auch die 200 Meter lange Tribüne direkt an der Fahrbahn, die aber schon seit Jahren verfällt.

Mit schwerem Gerät ist das Dach der Avus-Tribüne in der Nacht zu Dienstag abgerissen worden.
Mit schwerem Gerät ist das Dach der Avus-Tribüne in der Nacht zu Dienstag abgerissen worden. © dpa | Paul Zinken

Djadda will unter den Sitzreihen Büros bauen und auf der Kanzel in der Mitte der Tribüne einen verglasten Veranstaltungsraum mit Blick auf die Autobahn einrichten. Bis zu fünf Millionen Euro soll mit Hilfe von Investoren in das Projekt fließen. Zum 100-Jährigen der Avus 2021 soll die Tribüne fertig sein. (dpa/küp)