New York . Feuer im Trump Tower: In dem Wolkenkratzer in New York, der dem US-Präsidenten gehört, ist bei einem Brand ein Mann ums Leben gekommen.

Seinen Immobilien-Projekten auf der ganzen Welt attestiert Donald Trump stets technische Einzigartigkeit. In seinem 200 Meter hohen Wolkenkratzer an der New Yorker Fifth Avenue, in dem der US-Präsident ganz oben selbst ein großzügiges Refugium mit 360 Grad-Panoramablick bewohnt, ist es damit aber offenbar nicht weit her. Nach einem Brand in seinem 2,5 Millionen-Dollar-Apartement einige Stockwerke tiefer ist am Samstagnachmittag (Ortszeit) der Kunsthändler Todd Brassner gestorben.

Der 67-Jährige, ein langjähriger Wegbegleiter des Künstlers Andy Warhols, wurde bewusstlos aufgefunden, als die Feuerwehr seine Wohnungstür erreichte. Er starb wenig später im Krankenhaus. Laut Feuerwehr-Chef Dan Nigro gibt es im 50. Stock des Hochhauses keine Sprinkler-Anlage, die das Ausbreiten der Flammen vielleicht hätte verhindern können.

Trumps Anwalt soll Bewohner per SMS gewarnt haben

Lokalzeitungen erinnerten daran, dass zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Hauses 1983 Sprinkler-Anlagen noch nicht vorgeschrieben waren. Sicherheitsexperten sprechen sich seit langem dafür aus, ältere Gebäude in Manhattan entsprechend nachzurüsten. Trump persönlich soll sich vor 20 Jahren gegen eine entsprechende Initiative des damaligen Bürgermeisters Rudy Guiliani gewandt haben. Begründung: zu teuer.

Ein Feuerwehrmann blickt aus einem zerstörten Fenster der Wohnung im Trump Tower, in der es gebrannt hatte.
Ein Feuerwehrmann blickt aus einem zerstörten Fenster der Wohnung im Trump Tower, in der es gebrannt hatte. © dpa | Craig Ruttle

Für die 76-jährige Anwohnerin Lalitha Masson war der Brand ein Schock. Als sie die Bilder im Fernsehen sah, fürchtete die mit ihrem an Parkinson leidenden Mann im 36. Stock lebende Seniorin, „dass es mit uns aus ist“. Dennis Shields, ein anderer Trump-Tower-Bewohner, bestätigte gegenüber der New York Daily News, dass Trumps persönlicher Anwalt, Michael Cohen, ihn per SMS zum sofortigen Verlassen des Gebäudes aufgerufen habe.

Trump war zur Zeit des Brandes mit Familie in Washington

Was das Feuer in Brassners Wohnung ausgelöst hat, ist noch Gegenstand von Untersuchungen der Brandsicherung. Der dunkle Rauch, der aus dem Appartement drang, war fast überall in Manhattan zu sehen. Die Polizei musste die Straße vor dem Gebäude zeitweise sperren: zu viele Schaulustige waren dort mit Handy-Kameras im Einsatz. Die Standard-Frage lautete: „Ist Trump zu Hause?“. Der Präsident besitzt in der 58. Etage (er selbst spricht in gewohnter Übertreibung von der 68.) eine große Wohnung. Zur Zeit des Unglücks war er mit seiner Familie in Washington.

Sechs Feuerwehrleute wurden bei dem Einsatz leicht verletzt. Der Präsident lobte in einer Twitter-Botschaft die Arbeit der Feuerwehr und die Qualität der „solide gebauten“ Immobilie. Zum tragischen Todesfall verlor er kein Wort. Bereits vor drei Monaten war im Trump-Tower bei einem Feuer in der Lüftungsanlage ein Arbeiter schwer verletzt worden.

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