Schweringen. Nachdem ein Hakenkreuz von einer Glocke geflext wurde, verzichtete die Gemeinde auf eine Anzeige. Die Polizei ermittelt nun aber doch.

Nach dem eigenmächtigen Entfernen einer Hakenkreuz-Prägung von einer alten Kirchenglocke in Schweringen (Landkreis Nienburg) wird nun doch ermittelt. Die Staatsanwaltschaft werte die Tat als gemeinschädliche Sachbeschädigung, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Deshalb nahmen die Behörden nun von Amts wegen Ermittlungen auf. Zuvor hatte der NDR darüber berichtet.

Die Kirchengemeinde hatte keine Anzeige gestellt. Ob die Ermittlungen bereits zu Hinweisen zu dem oder den unbekannten Tätern geführt hätten, wollte der Polizeisprecher nicht sagen. Der Tat mit einem Winkelschleifer war eine kontroverse Debatte in der Gemeinde über den Umgang mit der Glocke vorangegangen. Trotz der aus der Nazi-Zeit stammenden Prägung hatte die evangelische Gemeinde zuletzt beschlossen, die zunächst stillgelegte Glocke weiter zu nutzen. (dpa)