Darmstadt. Zwischen Karfreitag und dem Ostermontag soll das Raumlabor „Tiangong 1“ abstürzen. Das Gebiet, in dem das passieren kann, ist riesig.

Teile des ersten chinesischen Raumlabors „Tiangong 1“ stürzen voraussichtlich frühestens am Karsamstag und spätestens am Ostermontag auf die Erde. Das berichtete die Europäischen Raumfahrtagentur Esa in Darmstadt.

China hatte „Tiangong 1“ 2011 ins All geschossen, wo das Raumlabor über die Jahre sechs Kopplungsmanöver mit chinesischen Raumschiffen absolvierte. Seit 2016 besteht kein Kontakt mehr.

Der Wiedereintritt von „Tiangong 1“ sei nicht mit einem Meteoriteneinschlag vergleichbar, betonte Holger Krag von der Europäischen Weltraumorganisation Esa. Die Trümmer fielen ab 30 Kilometern Höhe mit der normalen Fallgeschwindigkeit, das bedeutet mit voraussichtlich 300 Kilometern in der Stunde. Daher werde es auch keine Krater geben. Das Gebiet, über dem die Teile des 8,5 Tonnen schweren und zwölf Meter langen Raumlabors eintreten können, ist riesig (auf einer Internetseite informiert die Esa über den Verlauf des Absturzes).

70 bis 80 Tonnen Raumfahrtschrott im Jahr

Krag spricht von einem erdumspannenden Gürtel von 43 Grad südlich bis 43 Grad nördlich des Äquators. Auf dem 43. Grad nördlicher Breite liegt etwa Marseille. Deutschland, die Schweiz und Österreich liegen nördlicher als das Gebiet.

Etwa 1,5 bis 3,5 Tonnen von „Tiangong 1“ würden voraussichtlich den Eintritt in die Atmosphäre überstehen, sagte Krag. Allzu ungewöhnlich ist das nicht: „70 bis 80 Tonnen Raumfahrtschrott kommen durchschnittlich in einem ganzen Jahr unkontrolliert runter.“

Seit 2016 umkreist der Nachfolger des Labors „Tiangong 1“ die Erde: „Tiangong 2“ dient ebenfalls der Vorbereitung für Bau und Betrieb einer eigenen chinesischen Raumstation, die um 2022 fertig werden soll. (dpa/les)